Salzburger Nachrichten

Liebe Nachbarinn­en, liebe Nachbarn – Bayern!

Mia samma doch irgendwie oans. Mia leben doch gmiatlich nebeneinan­d. Deshalb kammat i heit mit einem Bitteschön daher. Es warat wegen dem Kleinen Deutschen Eck.

- HEINZ.BAYER@SALZBURG.COM

Zuerscht wurtat i eich aber noch gern aus einem Biachl was vortragen. Wegen dem Verständni­s und überhaupst.

Das Biachl heißt „Total alles über Bayern“und ist ziemlich pfundig (Folio Verlag). Da steht auf Seite 7 unter einem großen „Grüß Gott!“:

„Die Bayern sind ein wahrlich schwer zu verstehend­es Volk, nicht nur ihrer Dialekte wegen. Manche Bayern gehen mit einem Lächeln durchs Leben – wohl, weil sich in ihrer Heimat der FCB auf den BMW reimt; weil die Polizisten hier seltener schießen als die Jäger; weil die Ärzte noch weniger spritzen als die Biobauern; weil Gaudi hier keine Kunst ist, sondern ein Zustand; weil Besucher hier herzlich willkommen sind – selbst die aus dem Norden; und weil die Tracht so gut passt wie der Lahm Philipp.“Lustig, oder?

Aber jetzt warats wirklich wegen meiner Bitte. Eh nur eine kleine, weil es gangat beziehungs­weise geht um das Kleine Deutsche Eck. Damit auch die Exoten aus dem Norden und die anderen Auswärtige­n das ver- stehen: Das Kleine Deutsche Eck verbindet den Salzburger Flachgau mit dem Pinzgau. Die Strecke führt über die deutsche B21 vorbei an Bad Reichenhal­l und entlang des Saalachtal­s durch Schneizlre­uth (Problemzon­e! Problemzon­e!) bis zur deutsch-österreich­ischen Grenze am Steinpass bei Unken.

Dort, wo Problemzon­e mit dem Rufezeiche­n steht, da ist auch eine wirklich saftige. Die schlängelt sich dahin wie mehrere Weißwürst (und die Einfassung ist schon ganz breslat, also bröselig!). Nicht nur, dass die Straß’ von Schneizlre­ith bis zu dieser Fischbrate­rei knapp vor Melleck mehr Kurven hat wie eine Kirchtagsb­rezn.

Die Kurven gehöratn bittschön schon auch einmal grad gmacht. Weil das ist ja ein Zustand, ein solcherner. Man wird ja ganz würflig!

Ich versteh jo, liabe Nachbarinn­en und Nachbarn – Bayern!, dass ihr lieber gmiatlich fahrts auf eichane Nebenstraß­n. Oba für uns Pinzgara und Soizbuaga is die Straß’ eine Art Lebensader. Und fia eich ja auch.

Was ich, mit allem Reschpekt gsogt, nicht versteh, is vor allem diese breslate, kaputte Straßenein­fassung. Dieses Meierl, weil eine Mauer is das ja nicht, hot vermutlich irgendwann eicha Kini bauen lossen. Jetzt warats endlich an der Zeit, dass mas herricht. Es pressiert!

Bittschen, des bisserl Beton muss ja doch leistbar sein. Überhaupt wenn i denk, was die Maß beim Oktoberfes­t kost.

Und wenns Meierl saniert ist, dann könnts es ja ruhig weißblau anmalen.

Liebe Nachbarinn­en, liebe Nachbarn – Bayern! Ich bin ja selbst ein Bayer, also dem Namen nach. Und mia olle miteinande­r samma doch nicht nur liabe Nachbarn, sondern auch in der EU. Da muss doch irgendwo ein Geld zum Holen sein, dass ma des breslate, gfährliche Meierl saniert. Oder muass sich zuerst oana daschtessn?

Eventuell fallt eicha Bierauto in den Graben da obi, donn hobts a Gschiss beinand! Oba ich hab eich gewarnt! Servus!

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Heinz Bayer

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