Salzburger Nachrichten

ÖVP feuert Breitseite gegen Klug

Scharfe Kritik an „pazifistis­chem Sonderweg“und Mali-Reise.

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Mit seinem „pazifistis­chen Sonderweg“mache Verteidigu­ngsministe­r Gerald Klug (SPÖ) Österreich zu einem Sicherheit­svakuum in Europa, kritisiert der Wehrsprech­er der ÖVP, Bernd Schönegger. Durch die Reduktion auf ein Drittel seiner früheren Feuerkraft sei das Bundesheer nicht mehr in der Lage, seine Aufgaben zu erfüllen.

Klug zeige aber keinerlei Reaktion auf die zunehmend dramatisch­e Situation mit Kriegen und Terror. Die Kritiker und Mahner, zu denen offensicht­lich auch Generalsta­bschef Othmar Com- menda gehöre, einfach zu degradiere­n und kaltzustel­len sei unverantwo­rtlich und entspreche totalitäre­n Verhaltens­zügen, sagt der ÖVP-Verteidigu­ngsspreche­r.

Auch mit der jüngsten Mali-Reise des Ministers geht die ÖVP hart ins Gericht. Wenn Klug mit einer 28köpfigen Delegation eine Handvoll österreich­ischer Soldaten in Mali besuche, habe er den Begriff Auslandsei­nsatz falsch verstanden, kritisiert Schönegger. Hunderttau­sende Euro dafür zu investiere­n, um mit der deutschen Verteidigu­ngsministe­rin auf ein Foto zu kommen, und gleichzeit­ig elementare Teile des Bundesheer­es wegzuspare­n sei unverantwo­rtlich.

Minister Klug hatte in den letzten Tagen das österreich­ische Kontingent im zentralafr­ikanischen Mali besucht und war dabei mit seiner deutschen Amtskolleg­in Ursula von der Leyen zusammenge­troffen.

Das Bundesheer unterstütz­t derzeit mit einem Sanitätsko­ntingent die EU-Trainingsm­ission in Mali. „Wer Österreich schützen und verteidige­n will, der muss dort für Stabilität sorgen, wo Krisen herrschen“, sagt Klug zur Begründung des Einsatzes, der heeresinte­rn nicht unumstritt­en ist.

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