Gitzentunnel: Gemeinde und Land wollen Baubeginn 2018
Rund um die Bauzusage für den Gitzentunnel formuliert Bergheim klare Wünsche: einen raschen Baubeginn, ein Tunnelportal möglichst fernab der Siedlungen und eine Brücke samt Kraftwerk.
Dass das Land jetzt den Bau des Gitzentunnels in Bergheim vorantreibt (SN vom Donnerstag), freut Hans Hutzinger. Der ÖVP-Bürgermeister von Bergheim stellt aber klar: „Das ist kein Geschenk für uns Bergheimer.“Der Tunnel sei wichtig für die ganze Region: „Der Verkehr kommt durch Bergheim nicht mehr durch. In der Früh und am Abend steht alles. Da wird die Wirtschaft massiv behindert.“
Laut Verkehrszählung der Gemeinde fahren im Tagesschnitt 19.500 Fahrzeuge durch das Ortszentrum. Hutzinger: „An Spitzentagen sind es sogar 24.000. Diesen Wert haben wir in den vergangenen drei Monaten mehrmals erreicht.“Besonders kritisch sehen die Anrainer den hohen Lkw-Anteil von mehr als 20 Prozent: „Das sind deutlich mehr als 4000 Lkw pro Tag. Das ist ein Wahnsinn.“
Dass der Gitzentunnel jetzt in Form einer Public-private-Partnership-Finanzierung (PPP) finanziert werden soll, lässt Hutzinger kalt: „Wir werden sowieso nicht mitzahlen.“Klar gegen eine PPP-Finanzierung spricht sich hingegen Salzburgs SPÖ-Chef Walter Steidl aus: „Hände weg von PPP. Denn Risiko und Kosten bleiben beim Land, die Gewinne streifen Private ein.“Steidl spricht von einem „Irrweg, der Intransparenz Tür und Tor öffnet und am Ende immer teurer ist“.
Bürgermeister Hutzinger hat bezüglich des Tunnels drei Wünsche an das Land: „Der Spatenstich sollte noch 2018 erfolgen.“ Weiters fordert er, dass das Tunnel-Westportal in Richtung des Kreisverkehrs bei Siggerwiesen wandern müsse. „Sonst wäre die Lärmbelastung für Muntigl sehr hoch.“Und er wünscht sich, dass als Verlängerung des Tunnels auch ein Salzach-Kraftwerk samt Brücke entsteht – aber nicht in Muntigl: „In Aupoint gibt es eine leistungsfähige Straße bis zum Reinhalteverband. Diese könnte Brückenzubringer werden.“
Was sagt Verkehrslandesrat Hans Mayr (TS) dazu? „Auch wir streben einen Spatenstich 2018 an, vielleicht sogar noch Ende 2017.“Beim Tunnelportal prüfe man noch zwei Varianten. Bei Brücke und Kraftwerk fordert er ein Gesamtpaket: „Die Bayern wollen ein Kraftwerk. Salzburg den Naturpark Salzachauen. Eine Brücke wollen wir beide.“Mitte September soll es einen Gipfel mit den Bayern geben.