Von Kelten und Schmetterlingen
Die Nationalparkgemeinde Uttendorf befindet sich im Aufwind. Ein neuer Schmetterlingslehrpfad führt auf der steilen Sonnseite in das Reich der Kelten am Stoanabichl.
Für die Schmetterlinge eröffnen die artenreichen Trockenhänge oberhalb von Uttendorf ideale Flug- und Lebensbedingungen. Aber auch die Kelten fanden hier vor 3000 Jahren optimale Orte: gut geschützte Plätze zum Leben am Stoanabichl, weiter oben bei der Viertalalm das Kupfer zum Handeln und unten im sumpfigen Talboden die Grabstellen für die Toten.
Verbunden wurden die Orte durch einen Altweg, aus dem später der Kirchsteig wurde und dem nun der Schmetterlingsweg zum Endpunkt Alpengasthof Liebenberg folgt. Der Lehrpfad wurde bereits vor 30 Jahren von Gottlieb Eder entwickelt und heuer mit neuen Stationen wieder belebt. Voller Begeisterung erzählt der ehemalige Hauptschullehrer von den filigranen Geschöpfen, die bestes Anschauungsmaterial sowohl für Biologen als auch für Philosophen sind. Das federleichte Schweben ist ja meistens nur der Endzustand des Schmetterlingslebens.
Womit sich der Kreis zu den Kelten schließt, auch hier hatte der Tod eine ähnliche Bedeutung. Renate Ratzenböck erzählt am Stoanabichl in allen Facetten über die mystische Welt der Kelten, während sie durch das rekonstruierte keltische Dorf führt, das hier im Jahre 1962 entdeckt wurde.
Genauso beeindruckend wie die Welt der Kelten und der Schmetterlinge ist die Arbeit der Initiatoren. Unermüdlich und meist ehrenamtlich ist hier ganz im Sinne des Philosophen Leopold Kohr (1909–1994) aus den kleinen, vorhandenen Ressour- cen ein großes und nachhaltiges Projekt entstanden.
Der Ausgangspunkt liegt mitten im Ort vor dem Informationsbüro, wo es auch aktuelle Folder gibt. Entlang der Dorfbachstraße führt der originell beschilderte Schmetterlingslehrpfad zum Steffelbauer und quert nun in östlicher Richtung die steilen Sonnenflanken, die nur ein Mal im Jahr mühsam gemäht werden. Beim Keltendorf zweigt der Weg zum Gasthof Liebenberg ab. Interessant ist kurz nach der nächsten Gabelung der gewaltige Findling aus dem Habachtal. Der Alpengasthof ist ein wunderbarer Platz zur Einkehr und zugleich der Umkehrort, bevor es über die Zufahrt und ab dem Keltendorf über den gleichen Weg wieder zurückgeht.