Lasst den Wald in Ruhe!
Wir wohnen in einer Wohnung einer größeren Anlage neben einem gern genutzten Geh- und Radweg. Unser Garten ist weder mit einem Schilderwald noch mit einem Zaun verbarrikadiert, wie das bei solchen Anlagen eben üblich ist. Toll, wie es da manchmal aussieht, da rede ich noch nicht einmal von den Hundstrümmeln. Und wenn der öffentliche Platz zu wenig wird, parkt man selbstverständlich auf dem Weg, gehört ja eh allen, nicht wahr? Neben dem Weg stehen Bäume, eines Tages hatte der Sturm einen Ast geholt und ein parkendes Auto beschädigt. Anzeige, Rechtsschutzklage, Erklärungsnotstand, ob man die Sorgfaltspflicht eingehalten hat.
Solange nicht jeder Freizeitsportler eine Pflichtversicherung abschließen muss, die alle seine Probleme abdeckt, und solange Fahrräder nicht von Weitem identifizierbar sind, kann ich mir eine Öffnung des Waldwegenetzes überhaupt nicht vorstellen. Zu behaupten, dass das rechtlich mit der Straßenverkehrsordnung abgedeckt werden könnte, ist eine Behauptung wider besseres Wissen. Gratuliere zu den Waldpolizisten, die auf den Lichtungen Wache schieben.
Geschäftstüchtige Tourenanbieter werden kommen, privat kassieren und die Folgekosten an die Steuerzahler abwälzen.
Es ist überall das Gleiche: Ich sage nur Bergrettung oder Fußballplatz Eugendorf: Ein privater Verein kassiert, 100 Wahnsinni- ge lassen die Sau raus und wir alle zahlen 50.000 Euro für die Gaudi. Zur Erinnerung: Die Burggrabenklamm am Attersee war sieben Jahre auch für Einheimische gesperrt, weil ein 115 Kilogramm schwerer Deutscher das Geländer unfreiwillig demolierte und den Bürgermeister klagte.
Wer räumt den Dreck weg, wenn das Bikercamp auf der Waldlichtung aufgelassen wird? Wer sorgt sich ums Wasserschutzgebiet, wenn die Schmiere vom edlen Ross am Bächlein gewaschen wird? Wer hat den Feuerlöscher bei der Hand, um den Waldbrand nach dem Lagerfeuer zu verhindern?
Natürlich sind es immer nur die Risiko-Egomanen, die die Probleme verursachen. Aber wer bis drei zählen kann, weiß, dass das in der Praxis nicht zu verhindern wäre. Schade, dass sich intelligente Leute vor so einen Karren spannen lassen.
Ein ausgewiesenes Wegenetz ist vorstellbar, aber ein striktes Nein zu dieser Dummheit! Gebhard Pühringer
5204 Straßwalchen