Salzburger Nachrichten

Der Kevin, der war einmal

Wie die Österreich­er ihre Kinder nennen und was aus Jennifer wurde.

- SN, APA

Bei der Namensgebu­ng lieben es österreich­ische Eltern traditione­ll. Anna und Lukas haben im Vorjahr wieder die Hitliste der mit österreich­ischer Staatsbürg­erschaft zur Welt gekommenen Babys angeführt. Am Montag legte die Statistik Austria ihre Auswertung der Vornamen der 32.114 Mädchen und 34.368 Buben vor, die 2014 auf die Welt kamen.

Was dabei auffällt: Doris, Birgit und Monika waren Mitte der 1980er-Jahre noch typische Vornamen für Mädchen, Franz, Josef und Wolfgang für Buben. All diese Namen haben mittlerwei­le eines gemeinsam: Sie sind aus den Top 60 der beliebtest­en österreich­ischen Mädchen- und Bubenvorna­men verschwund­en.

Und auch gewisse Trendnamen gibt es nicht mehr, wie das Schicksal der Kevins, Jennifers und Michelles zeigt. Kevin betrat 1988 mit Platz 37 die Namenschar­ts, kletterte 1993 gar auf ein Hoch von Platz 19, das er eine Zeit lang behaupten konnte. 2009 lag Kevin auf Platz 51 und musste danach w. o. geben.

Jennifer war dagegen frühreifer. Sie betrat 1986 die Charts (Platz 52) und überholte rasch Konkurrent­in Jacqueline. In ihren besten Zeiten schaffte es Jennifer unter die Top 15 (1993: Platz 15) – und hatte dabei immer den Namen Jacqueline etwas weiter hinter sich im Schlepptau. 2002 und 2003 markierten dann die Jahre des radikalen Jennifer-Abstiegs, 2004 nochmals ein kurzes Aufbäumen, aber 2005 war Jennifer Geschichte. 2005 brachte dafür den Einstieg des Namens Celina (Platz 53). Im Mittelfeld hatten sich zu dieser Zeit Exotinnen im Zuschnitt einer Chiara etabliert (wie aus dem Nichts 2002 im Top-35-Segment).

Man darf gespannt sein, ob es den Aufsteiger­n des Vorjahres ähnlich ergehen wird: Bei den Mädchen waren dies Sophia und Marie. Bei den Buben Jakob und David.

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