Salzburger Nachrichten

Wenn die Brille zum Statement wird

Lady Gaga und Eric Clapton tragen sie. Elton John kaufte gleich zehn. Brillen von Andy Wolf haben Kultstatus. Mit guter Passform, Produktion in Österreich und schrägem Design schaffen es die Steirer auf Tausende Nasen.

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und die in einer Hartberger Brillenfab­rik, die für internatio­nale Labels produziert­e, fertigen lassen. Schon wenig später aber sei die Produktion angesichts der Wirtschaft­skrise vor dem Aus gestanden. Den Freunden blieb nichts anderes übrig, als einen Investor zu finden und die Firma selbst zu kaufen. „Das war der Sprung ins kalte Wasser, aber auch der Beginn des Erfolges“, meint Scheucher. Heute arbeiten in der Brillenpro­duktion in Hartberg 50 Mitarbeite­r, 23 weitere in Design, Entwicklun­g und Vertrieb. 90 Prozent der Brillen gehen in den Export, weltweit ist man in 36 Ländern vertreten. Heuer sollen 100.000 Fassungen verkauft werden.

Dass man gerade in Österreich mit der Produktion von Brillen punkten kann, wo Millionen billigst in China erzeugte Fassungen den europäisch­en Markt überschwem­men, mag auf den ersten Blick erstaunen. Bei genauerem Hinsehen mache es aber Sinn, sagt Scheucher: Während fast alle Kunststoff­brillen mittlerwei­le auf dem Computer entworfen und danach gegossen werden, würden in Hartberg die Modelle gezeichnet. Danach würde ein Prototyp gefertigt und daran so lange herumgefei­lt, bis er wirklich „sitzt“. Die unterschie­dlichen Nasenforme­n seien dabei – mit wenigen Ausnahmen – gar nicht so das Problem. „Die perfekte Passform sitzt auf 90 Prozent der Nasen gut.“Erst nach diesem Modell würden dann die Brillen gefräst und nicht gegossen, und die Teile danach sieben Tage lang in verschiede­nen Trommeln „poliert“. „Nur so bekommt man die feine Oberfläche.“

Preislich liegen die Brillen „made in Austria“freilich nicht im untersten Segment, von 297 bis 349 kostet die Fassung. Beim Design – für das die Frau in der Runde, Katharina Plattner, zuständig ist und das dann zu dritt diskutiert wird – profitiere man von der Kleinheit. „Da braucht es den Mut, etwas auszuprobi­eren und Trends zu schaffen.“

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BILDER: SN/ANDREAS KOLARIK, ANDY WOLF (3)
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