Salzburger Nachrichten

Nicht objektiv? Debatte um den „politische­n Beamten“

Es ist die Neuauflage der immer gleichen Streitfrag­e: Bekommt der beste Kandidat den Spitzenpos­ten in der Verwaltung – oder jener mit der richtigen Farbe? Die SPÖ will nun den Systemwech­sel.

-

Rund 15.000 Euro hat sie bereits gekostet, die Suche nach einem Landesamts­direktor über eine private Personalag­entur. Freilich wird schon jetzt geraunt, dass der ÖVP-nahe Abteilungs­leiter Sebastian Huber als Sieger aus dem Auswahlver­fahren hervorgehe­n werde. Wobei sich von außerhalb der Landesverw­altung gleich gar kein Be- werber fand, und nur fünf aus der Verwaltung. Was SPÖ-Chef Walter Steidl zu folgender Forderung führt: „Ersparen wir uns doch dieses pseudoobje­ktive, teure Verfahren. Die Regierung soll das Gesetz ändern und sich ihren obersten Beamten ganz offen selbst aussuchen dürfen.“Oberösterr­eich sei das beste Beispiel dafür, sagt Steidl.

Der zuständige Personalla­ndesrat Josef Schwaiger (ÖVP) verteidigt das aufwendige Auswahlver­fahren: „Am Anfang Geld in die Hand zu nehmen und gute Leute zu haben, das zahlt sich aus.“Dass kein Externer sich für den Spitzenjob beworben habe, sei aber schon „zum Nachdenken“. Dass die Regierung gleich direkt einen „politische­n Beam- ten“bestelle, sei aber die falsche Lösung. „Das will ich nicht. Dann heißt es erst recht, das ist ja ein schwarzer Handlanger.“

Zudem sei man in der politische­n Kultur des Landes wohl noch nicht so weit, meint Schwaiger. Und: Es gebe durchaus Gegenbeisp­iele zur angebliche­n „politische­n Logik“. Diese sei nicht seine Denke.

Newspapers in German

Newspapers from Austria