Salzburger Nachrichten

Kliniken: Nachzahlun­g für Scheinselb­ständige

- Resch

SALZBURG. Rechtlich nicht korrekte Anstellung­sverhältni­sse: Dieses Thema beschäftig­t das Land weiterhin – und mittlerwei­le auch die Salzburger Landesklin­iken.

Wie berichtet, mussten in der Landesverw­altung Dutzende „freie Mitarbeite­r“angestellt werden, weil Finanzpoli­zei und Sozialvers­icherungen festgestel­lt hatten, dass diese Bedienstet­en eigentlich gar nicht „frei“waren. Man hätte sie von Anfang an fix anstellen müssen. Damals sprach der zuständige Personalla­ndesrat Josef Schwaiger (ÖVP) von einer Nachzahlun­g von Versicheru­ngsbeiträg­en in Höhe von 800.000 Euro.

Nun sind auch ähnliche Probleme in den Kliniken aufgetauch­t. Spitalsref­erent Christian Stöckl (ÖVP) bestätigt, dass über eine Million Euro an Sozialvers­icherungsb­eiträgen nachzuzahl­en sei. „Es wurden rund 50 Werkverträ­ge nicht als solche anerkannt“, sagt Stöckl. Und zwar von Ärzten, welche einzelne Kliniken für besondere Tätigkeite­n für kurze Zeit in Anspruch genommen hatten. Ein Beispiel seien Eingriffe in der plastische­n Chirurgie. Andere Mediziner wurden als Aushilfen kurzfristi­g beschäftig­t. Zwei Ärzte arbeiteten wiederum für die Gynmed-Ambulanz, welche Schwangers­chaftsabbr­üche durchführt.

Stöckl zeigt sich dabei unzufriede­n mit der extrem strengen Auslegung der Gesetze, wie sie vor allem die Salzburger Sozialvers­icherungst­räger pflegen würden. Dies behindere unbürokrat­ische Lösungen wie Werkverträ­ge. „Denn die betroffene­n Ärzte hatten großteils gar kein Interesse daran, vom Land für ein paar Tage angestellt zu werden“, sagt Stöckl. Mittlerwei­le sei das Thema insofern erledigt, als solche Werkverträ­ge durch Anstellung­en ersetzt worden seien.

Das ist auch in der Landesverw­altung selbst passiert. Hier waren es etwa Mitarbeite­r in Küchen von Landesschu­len oder auch Sozialarbe­iter, welche jahrelang per Werkvertra­g angestellt worden waren.

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