Verschleudern von Steuergeld
Salzburgs Landesregierung ist heuer nicht mehr nur mit dem Aufräumen des Finanzskandals beschäftigt, 2015 stehen aus Sicht der Parteigänger auch wieder wesentlich angenehmere Tätigkeiten auf der Agenda. Im Lauf des Jahres sind in der Verwaltung und in den verbliebenen Landesbeteiligungen zahlreiche Spitzenposten zu besetzen, die Bestellung des Rechnungshofdirektors und des eher unbedeutenden Leiters des Landesmedienzentrums waren da nur ein politisches Warmlaufen.
Natürlich hält sich die Landesregierung an die Buchstaben des Gesetzes, deshalb werden alle Spitzenposten ausgeschrieben. Die Bewerber werden gesichtet und müssen sich einem Hearing unterziehen. Aber bei allen Bestellungen wusste bisher derjenige, der letztlich den Zuschlag erhielt, schon lang, bevor er die Bewerbung abgeschickt hat, dass er den Job bekommen wird.
Das spricht nicht automatisch gegen die Qualifikation dieser Bewerber – es wurden in der Vergangenheit auch gute Leute in Position gebracht. Aber das Prozedere verschaukelt die Wähler und verschleudert Steuergeld. Ehrlicher wäre es, auf das pseudoobjektive Auswahlverfahren zu verzichten und gleich einen Kandidaten mit befristetem Dienstvertrag zu bestellen, auf den sich die politischen Verantwortungsträger einigen konnten. Die Politiker könnten sich dann nicht mehr auf einen Personalberater ausreden – und müssen bei der nächsten Wahl für ihre Entscheidung geradestehen.