Fotos mit Festspielgeschichte
Jahrzehntealte Fotos erzählen im Hotel Stadtkrug ganz eigene Geschichten rund um die Salzburger Festspiele. Welches Bild Geschäftsführer Dominik Lucian besonders gut gefällt.
SALZBURG-STADT. An den Wänden des Restaurants im Hotel Stadtkrug in der Stadt Salzburg hängen Dutzende Fotos – hauptsächlich in Schwarz-Weiß. An den weißen Wänden rund um die Esstische, die mit grünen Platzdecken und weißen Servietten gedeckt sind, sowie in der Eingangshalle des Hotels. Unter einigen stehen handgeschriebene Bildtexte auf dem teilweise verblichenen Fotopapier: „André Hellers ,Chinesischer Nationalcircus‘ XI/1992 in Salzburg, privat am Stammtisch im ,Stadtkrug‘“oder: „Dirigent und ,Scala‘-Chef Riccardo Muti und Regisseur und Operndirektor (Köln) Michael Henne, Festspiele 1990“. Auch Fotos von Moderator Thomas Gottschalk, Ex-Formel-1-Fahrer Niki Lauda oder der heutigen Festspielpräsidentin Helga RablStadler in jungen Jahren finden sich in schlichten Bilderrahmen an den Wänden.
„Das Hotel hat eine lange Geschichte, die eng mit den Festspielen verbunden ist“, sagt Ge- schäftsführer Dominik Lucian lächelnd, blickt auf die Fotos und nippt an seinem Kaffee. Welches Foto ihm besonders gefalle? Jenes von Opernsängerin Anna Netrebko. Daneben eine signierte CDHülle der Russin hinter Glas. An einige Fotos könne er sich leider nicht mehr erinnern, sagt der 33Jährige. „Ich war noch ein Kind, als eine Vielzahl entstanden ist.“Darauf, dass Künstler wie Jedermann Klaus Maria Brandauer Hotel und Restaurant aufgesucht hätten, sei er aber sehr stolz.
Mit den Festspielen verbunden sei der Betrieb bis heute. „Wir haben Stammgäste, die seit mehr als 20 Jahren jedes Jahr wieder kommen.“Namen will er keine nennen. Von Unternehmern bis hin zu Künstlern, die meisten seien deutschsprachig. Manche hätten ein straffes Programm, würden täglich mindestens eine Festspielproduktion besuchen – „wenn nicht mehr“.
Die Monate Juli und August, die Zeit rund um die Festspiele, sei immer die stressigste. „Wir sind natürlich glücklich, wenn wir ein volles Haus haben“, sagt Lucian. Personell muss in den Sommermonaten aber aufgestockt werden. Im Restaurant würden zwei Mitarbeiter zusätzlich eingestellt.
Bis heute arbeiten auch Dominik Lucians Eltern, Hugo und Eva Lucian, in Hotel und Restaurant mit. Nebenbei betreiben sie eine eigene Landwirtschaft, die auf Hochlandrinder spezialisiert ist – die Ju-hu-Ranch in Obertrum. Von dort kommt auch das Fleisch für das Restaurant, das neben Hausmannskost auf Steak-Gerichte ausgerichtet ist.
Seit 1987 ist das Hotel Stadtkrug ein Familienunternehmen der Familie Lucian. Das Gebäude ist deutlich älter. Eine erste urkundliche Erwähnung des Hauses stammt aus dem Jahr 1353. Dabei wird es als „kleine Behausung am Imbergfelsen in der Ruprechtsgasse“bezeichnet. Selbst Wolfgang Amadeus Mozart solle einst durch die Räumlichkeiten des Gebäudes gegangen sein, erzählt Lucian. „Den hätte ich besonders gern getroffen“, sagt der 33-Jährige und lacht laut auf.