Salzburger Nachrichten

50 Millionen Euro für Gitzentunn­el

- 5020 Salzburg

Gitzentunn­el kostet Land 50 Millionen Euro mehr als unterirdis­che Lokalbahnv­erlängerun­g. Mit dem Gitzentunn­el will das Land 220 Millionen Euro in den Berg, vermutlich eher in den Sand, setzen und auf einmal ist das Geld auf wundersame Weise da. Außer der Hoffnung der Bergheimer, dass weniger PkwVerkehr kommen soll, bringt der Gitzentunn­el verkehrste­chnisch überhaupt niemand etwas, außer vielleicht einer europäisch­en Transitrou­te zwischen Berlin bis Triest, wofür sich dann die Bewohner nördlich von Bergheim sicher bedanken werden! Ein Durchschne­iden des bayerische­n Natura-2000-Schutzgebi­etes auf der anderen Salzachsei­te ist völlig unmöglich, weil verboten und damit undenkbar.

Der Regional-Stadtbahn-Innenstadt-Tunnel, die Verlängeru­ng der Salzburger Lokalbahn durch die Stadt, kostet das Land Salzburg über sechs Jahre ca. 167 Millionen Euro, inklusive Planung und Fahrzeuge, und hilft allen Bürger im gesamten Zentralrau­m Salzburg und erspart damit der Stadt 50–80.000 Pkw-Fahrten pro Tag! Obendrein bezahlt dafür der Bund 50 Prozent und die Stadt weitere 25 Prozent, wie das Land Salzburg. Der RegionalSt­adtbahn-Innenstadt-Tunnel kostet das Land Salzburg rund 50 Millionen Euro weniger als der völlig sinnlose Gitzentunn­el.

Als hätte man aus dem Finanzdeba­kel nichts gelernt, will man allen Ernstes ein Pleiten-Pechund-Pannen-Modell, ohne Wissen um dessen wirklichen Ausgang, in den nutzlosen Gitzentunn­el investiere­n. Von der Regional-Stadtbahn im Innenstadt­Tunnel haben alle Bürger etwas. Das Bergheimer Placebo bringt nicht einmal den Bergheimer­n etwas, außer einer unbefriedi­gten Illusion. Richard Fuchs

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