Im Porträt Rainer Seele kommt aus dem BASF-Konzern
Bis zu seiner Bestellung zum neuen Generaldirektor der OMV war Rainer Seele in Österreich kaum bekannt. Sein gesamtes Berufsleben hat der promovierte Chemiker im deutschen BASF-Konzern verbracht, seit 2009 als Vorstandschef von Wintershall mit Sitz in Kassel. Geboren wurde der 54-Jährige hochgeschossene Manager in der norddeutschen Hansestadt Bremerhaven. Vor dort könnte auch seine Leidenschaft für das Segeln stammen, bevorzugt mit einem Katamaran. Seine Freizeit gehört der Familie, mit der er gern Städtereisen unternimmt. Seele ist Vater von drei Kindern. Seinen Führungsstil beschreibt der neue OMV-General als „kooperativ auf der Basis von Vertrauen“. Er gilt als brillanter Rhetoriker und als umgänglich. In seiner 20-minütigen Antrittsrede, die er frei hielt, sei es ihm gelungen, die Mitarbeiter mitzureißen, sagt einer, der dabei war. Eine Besonderheit des Öl- und Gasmanagers ist seine Vorliebe für Gedichte und Aphorismen. Sein Repertoire trägt er gern und durchaus mit Theatertalent vor. Sein Lieblingsdichter ist der 1934 verstorbene deutsche Schriftsteller und Kabarettist Joachim Ringelnatz, doch er greift auch auf Laiendichter zurück. Bekannt ist mittlerweile das gute Verhältnis Seeles zu Russland und zur Gazprom. Es rühre von den engen Verbindungen von Wintershall mit dem russischen Gaskonzern her, sei aber auch eine Herzensangelegenheit, schrieb das Handelsblatt kürzlich. Seele spricht „ein wenig“Russisch, wie er auf Russisch sagt, und liebt klassisches Ballett.