Nur kein Spektakel
Vor 20 Jahren wurde der Salzburger Bauernherbst geboren. Was mit der Idee begann, den Tourismusbetrieben auch im Spätsommer und im Herbst Gäste zu bescheren und dabei die Bauern einzubinden, wurde zur Erfolgsstory.
Bemerkenswert ist nicht nur, dass der Bauernherbst zwei Jahrzehnte überlebt hat und die Besucherzahlen von Jahr zu Jahr steigen. Die Initiatoren hatten den richtigen Riecher. Sie haben einen Trend vorweggenommen, der jetzt voll durchschlägt.
Die gestressten Städter suchen ihr Heil in der heilen Natur und schätzen regionale Lebensmittel. Die Österreicher sind stolz auf die Landschaft und auf die Bauern, die sie pflegen. Die Chancen auf weitere 20 Jahre stehen also gut.
Wie jede Marke muss sich aber auch der Bauernherbst weiterentwickeln. Vor zwei Jahren wurde das Konzept überarbeitet. Neue Gästegruppen und vor allen die Jugend sollen in Zukunft stärker erreicht werden. Die größte Herausforderung ist, bei all diesem Bemühen authentisch zu bleiben. Die Veranstaltungen müssen stimmig sein, sonst vergrausigt man die Einheimischen, die zwei Drittel der Besucher stellen. Der Bauernherbst darf auf keinen Fall zum Touristenspektakel verkommen.
Auch wenn klar ist, dass es keineswegs nur um Identität, Brauchtum, Tradition, lokale Produkte und Wertschätzung für die Salzburger Bauern und Bäuerinnen geht. Es geht auch um Gästeankünfte, Nächtigungszahlen und um Millionen Euro.