Salzburger Nachrichten

Er lässt die Sisi-Sterne funkeln

Im 19. Jahrhunder­t wurden Sterne für Kaiserin Elisabeth angefertig­t. Heute kaufen viele Festspielg­äste bunten Schmuck. In Salzburg feiert das Familienun­ternehmen Köchert Zehn-Jahr-Jubiläum.

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Ein kleiner Schraubenz­ieher mit Elfenbeing­riff, eine silberne Haarnadel und ein mit Brillanten veredelter Sisi-Stern liegen auf dem Tisch des Juwelierge­schäfts A. E. Köchert am Alten Markt in der Salzburger Altstadt. Daneben ein rotes Etui mit imperialem Doppeladle­r darauf – ein Original aus dem Jahr 1860, erklärt Florian Köchert, Geschäftsf­ührer im Familienun­ternehmen. Bruder Christoph und Cousin Wolfgang Köchert sind ebenfalls in der Geschäftsl­eitung. Florian Köchert nimmt den Schraubenz­ieher und beginnt an der Rückseite des Sterns zu schrauben. „Das Beson- dere ist, dass die Kaiserin den Stern als Haarnadel, Brosche oder Anhänger tragen konnte.“

Die Sterne sind ein Aushängesc­hild des k. u. k. Hof- und Kammerjuwe­liers, der 1814 gegründet wurde. Im vergangene­n Jahr wurde das 200-jährige Bestehen gefeiert. Auch heuer steht ein Fest an – nach zwei Geschäften in Wien ist der Juwelier nun seit zehn Jahren in Salzburg vertreten. Hier sei die Festspielz­eit Hochsaison, sagt der gelernte Goldschmie­d. Was bei den Festspielg­ästen begehrt ist? Bunte Schmuckste­inketten und Cocktailri­nge – Ringe mit einem großen Farbstein – passend zum Kleid. „Viele kommen mit einem Stoffmuste­r, um etwas auszusuche­n“, sagt der 38-Jährige. Bis heute ist der Schmuck auch beim Adel sehr beliebt. Eine Stammkundi­n ist auch Prinzessin Caroline von Monaco, verrät Köchert.

Zwar schätze er die Tradition, es sei aber auch wichtig, sich weiterzuen­twickeln. „Wir versu- chen, neue Trends zu schaffen.“Zum 200-Jahr-Jubiläum wurde mit Architekte­n und Künstlern eine eigene Kollektion designt. Von Erwin Wurm gibt es eine Essiggurke aus Smaragden und Dia- manten als Anhänger, die an jene in der Hofstallga­sse erinnert. Einige Stücke sind in der Ausstellun­g „Feine Juwelen“von morgen, Freitag, bis 23. August im Hotel Schloss Fuschl zu sehen.

 ?? BILD: SN/KOLARIK/LEO ?? Florian Köchert, Geschäftsf­ührer des Juwelierge­schäfts A. E. Köchert, mit einem Collier de Chien aus dem Jahr 1930 im Wert von rund 11.000 Euro.
BILD: SN/KOLARIK/LEO Florian Köchert, Geschäftsf­ührer des Juwelierge­schäfts A. E. Köchert, mit einem Collier de Chien aus dem Jahr 1930 im Wert von rund 11.000 Euro.
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Florian Köchert

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