Salzburger Nachrichten

Ich will wieder stolz sein!

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Als Offizier im österr. Bundesheer war ich bisher sehr stolz auf unser Land, die Menschen und auch die Motivation und die Qualität unseres Heeres. Wenn Hilfe nötig war, sind sofort Soldaten zur Stelle gewesen. Streng nach dem Motto „Allzeit bereit“. Im Ausland loben uns andere Nationen über alles. In letzter Zeit sind die Aufgaben immer mehr zur Selbstverw­altung übergegang­en. Milizstruk­turen werden aufgelöst, Kasernen geschlosse­n, und viele fragen sich, ob wir überhaupt noch ein Heer benötigen! Da kommen unsagbar großes Leid und viele Menschen, die unsere Hilfe benötigen, und unser Heer schaut weg! 40.000 Menschen brauchen dringend eine Struktur, wie sie unser Heer schon mehrmals im Ausland aufgebaut hat, und wir schauen weg! Es ist unsere Aufgabe, Menschen zu helfen, den eigenen und auch den anderen. Wenn die Politik versagt, die Generäle nicht auffallen wollen, dann ist es die Pflicht jedes einzelnen Soldaten, sich zu melden! „Wir haben genug Betten frei“, „wir können das“, „wir haben die Strukturen.“Dann wird auch ein Befehl kommen. Dass es möglich ist, steht außer Frage. Vor nicht allzu langer Zeit hatten wir mit Miliz eine Einsatzstä­rke im Mobilmachu­ngsfall von über 200.000 Mann, und für alle auch die Unterkünft­e dazu! Es geht um 40.000 Menschen, die ein Dach überm Kopf brauchen, etwas Ansprache, Versorgung und Sicherheit . . . das können wir! Natürlich brauchen wir den Befehl dazu, aber ein Führungsst­ab lebt von Meldungen. Unsere Generäle kennen die Gegebenhei­ten nicht, meldet nach oben, es geht! Ing. Michael Späth

5301 Eugendorf

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