Falsche Freunde aus Amerika
Willkommen zurück! Der Sprachpolizist hat sich eine Auszeit gegönnt. Jetzt aber will er wieder mit spitzer Feder Wortungetümen zu Leibe rücken. Welcome back also, wie es im amerikanischen Fernsehen heißt. Die deutsche Formel freilich, mit der sich neuerdings auch bei uns Moderatoren nach Werbespots zurückmelden, klingt schief und schräg. Macht aber nix, sagen sie.
Lehnübersetzungen sind eben Glückssache. Bisweilen passieren bloß lustige Übersetzungsfehler. Zum Beispiel, wenn ein Flüchtling aus dem Irak interviewt wird, der bei einer Ölfirma gearbeitet hat; da wird aus der oil company unversehens eine „Ölkompanie“.
Häufiger aber tauchen falsche Freunde auf, wenn man Wörter unverändert übernimmt, obgleich sie in den beiden Sprachen nicht dasselbe bedeuten. Wissen Sie, ich habe gelernt, dass . . ., sagt einer. Aber in Wahrheit hat er nicht etwas gelernt, sondern er hat nur etwas begriffen oder schlicht eingesehen. Lernen ist im Deutschen enger gefasst als „to learn“in den USA. Absonderlich klingt es ab und zu, wenn wir uns unbedingt amerikanisch ausdrücken wollen. Wir sehen uns!