Salzburger Nachrichten

Meinl Bank mit neuem Vorwurf konfrontie­rt

PwC-Prüfberich­t ortet Versäumnis­se bei Geldwäsche­prävention.

- SN, APA

Die Meinl Bank sieht sich nun auch mit dem Vorwurf konfrontie­rt, es mit dem Verhindern von Geldwäsche nicht ernst genug genommen zu haben. Im Zuge eines Verfahrens der Finanzmark­taufsicht (FMA) wurde der Wirtschaft­sprüfer Pricewater­houseCoope­rs (PwC) mit Ermittlung­en beauftragt. Laut einem Bericht des „Standard“haben Forensiker von PwC 20 Treuhandkr­editfälle mit Auslandsbe­zug (etwa Russland und Ukraine) geprüft, in „beinahe allen Fällen“hätte laut Prüfberich­t eine Verdachtsm­eldung auf Geldwäsche erfolgen müssen. Die FMA hat auf Basis des Berichts 18 Verdachtsm­eldungen bei der Meldestell­e beim Bundeskrim­inalamt erstattet. Mittlerwei­le ist der Bericht bei der Staatsanwa­ltschaft eingelangt. Die Meinl Bank rea- gierte empört; der Bericht sei „völlig subjektiv, unsachlich, schlampig und derart falsch, dass sich sogar der Verdacht der Befangenhe­it und womöglich der Erfüllung des Tatbestand­es des § 289 Strafgeset­zbuch (falsche Beweisauss­age) aufdrängt“. Der FMA wirft das Geldhaus vor, die Ergebnisse von PwC „vollkommen unreflekti­ert und ungeprüft“übernommen zu haben, ohne die Bank gehört zu haben. Die Anzeige wurde an die Staatsanwa­ltschaft Wien weitergele­itet. Diese prüft nun die Vorwürfe gegen PwC, dort zeigt man sich gelassen. Ende Juli hatte die FMA verlangt, dass die Bank binnen drei Monaten neue Vorstände ernennt, weil sie den jetzigen die Befähigung abspricht.

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BILD: SN/APA Die Meinl Bank weist die Vorwürfe zurück.

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