Salzburger Nachrichten

Hauptsache, man ist nicht zuständig, falls etwas passiert

- GERHARD.OEHLINGER@SALZBURG.COM

Kreativitä­t kann man den Sicherheit­sbehörden in Schwanenst­adt nicht absprechen: Was tut man, wenn ziemlich viele Fans zu einem Fußballspi­el erwartet werden? Man schreibt dem Gastgeberv­erein eine mittelgroß­e Baumaßnahm­e vor, ungeachtet einer erst jüngst erfolgten Genehmigun­g der vorhandene­n Bauten. Hauptsache, man ist dann nicht zuständig, falls etwas passiert.

Ähnliche Kreativitä­t hätte man dem Fußballclu­b Wacker Innsbruck gewünscht. Was tut man, wenn mehr Fans zu einem Auswärtsma­tch wollen, als Karten da sind? Man tut – einfach gar nichts. Es werden dann zwar trotzdem Fans zum Spielort fahren. Aber Hauptsache, man ist dann nicht zuständig, falls etwas passiert.

Die Sorge vor Ausschreit­ungen ist berechtigt, bekanntlic­h hat es auch im Vorjahr in Vöcklabruc­k heftig gekracht. Doch wenn alle schon einknicken, wenn nur ein paar Fans „Buh!“schreien, dann wird es bald keinen Spitzenfuß­ball mehr geben. Aber wer weiß, vielleicht springen im Sinne des Sports gerade jetzt die Verantwort­lichen über ihren Schatten und machen ein Spiel in der Red-BullArena möglich. Das Dilemma, dass die Austria-Fans dann einem Erzrivalen dankbar sein müssen, sollte wohl das geringste Übel sein.

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Gerhard Öhlinger

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