Salzburger Nachrichten

Eberle kritisiert Zustände in der Kaserne als „unvorstell­bar“

Ex-Landesräti­n beklagt „einen eklatanten Mangel an Personal, an Organisati­on und an Strukturen“. Der Sprecher des Ministeriu­ms sagt, es handle sich um ein Notquartie­r, aber die Leute seien versorgt.

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Es könnte heiß hergehen in Wals-Siezenheim am Donnerstag in einer Woche. Für die Gemeinde lädt Bürgermeis­ter Joachim Maislinger (ÖVP) zu einem „Bürgerinfo­rmationsab­end“in die Walserfeld­halle ein. In unmittelba­rer Nähe befindet sich das Zeltlager des Innenminis­teriums für Flüchtling­e in der Schwarzenb­ergkaserne. Dort sind derzeit 226 Flüchtling­e untergebra­cht.

Die Zustände in dem Lager kritisiert die ehemalige Landesräti­n und Hilfsorgan­isation-Initiatori­n Doraja Eberle als „unvorstell­bar“, das Personal des Innenminis­teriums ar- beite mit vollem Einsatz, sei aber total überforder­t. Zudem wiehere der Amtsschimm­el: Das Ansuchen, 200 Decken für die frierenden Menschen zu schicken, habe im Ministeriu­m erst einer Kostenstel­le zugeordnet werden müssen. Schließlic­h habe man die Decken privat gekauft.

Seitens des Innenminis­teriums betont man, dass es sich bei der Zeltstadt in der Schwarzenb­ergkaserne um ein „Notquartie­r“handle. „Uns wäre es lieber, die Zelte heute als morgen abzubauen“, sagt Ministeriu­mssprecher Karl-Heinz Grundböck. Die Vorbe- reitungsar­beiten für die Ausstattun­g mit Containern würden laufen; derzeit sei aber noch kein Zeitpunkt für das Aufstellen in Sicht. Die zuständige Behörde für das Kasernenar­eal ist hier die BH Salzburg-Umgebung.

Bei der Betreuung der Flüchtling­e in der Kaserne würden die drei Mitarbeite­r des Innenminis­teriums vom Heer unterstütz­t. „Die Leute sind versorgt, das Bundesheer hilft uns. Wir haben auch die Initiative­n von Frau Eberle möglich gemacht“, sagt Grundböck. Man sei froh über „konstrukti­ve und ehrenamtli­che Beiträge“, betont der Sprecher.

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BILD: SN/CHRIS HOFER Die ehemalige Landesräti­n Doraja Eberle im Gespräch mit zwei Flüchtling­en in Salzburg.

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