Salzburger Nachrichten

Porr übernimmt 25 Mitarbeite­r von Scharler Bau

Bischofsho­fener Baufirma ging in Konkurs. Porr nimmt Teil des Personals und startet Büro in St. Veit.

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Am 9. Juni kam die schockiere­nde Meldung: Auf Antrag der Gebietskra­nkenkasse sowie der Bauarbeite­r-Abfertigun­gskasse wurde über die Scharler Bau GmbH in Bischofsho­fen der Konkurs eröffnet. Hintergrun­d waren offene Forderunge­n von 347.000 Euro der beiden Kassen. Dabei hatte die Baufirma 2014 noch ihr 60-jähriges Bestehen gefeiert – und eine Expansions­strategie angekündig­t.

Zum Masseverwa­lter wurde Karl Ludwig Vavrovsky bestellt. Der Anwalt ist dabei, die auf 350.000 Euro geschätzte Konkursmas­se zu verwerten. Sie besteht aus Fahrzeugen, Baumaschin­en und Büroaussta­ttung. Vavrovsky: „Über die Masse findet bis Ende September eine Auktion im Internet statt, die bereits eröffnet ist.“Bis zur Prüfungsta­gsatzung am 1. September will Vavrovsky einen ersten Bericht über die genaue Höhe der Aktiva und Passiva vorlegen. Er macht den Gläubigern aber wenig Hoffnung: „Es herrscht Masse-Armut. Alle Forderunge­n wurden schon zuvor an die finanziere­nde Bank, die Hypo Salzburg, abgetreten. Es werden über drei Millionen Euro an Verbindlic­hkeiten da sein. Die Quote für die Gläubiger wird daher unter 10 Prozent sein.“

Von den ursprüngli­ch 80 Mitarbeite­rn waren bei der Konkurserö­ffnung noch 43 übrig. 25 von ihnen werden aber bald wieder einen Job haben. Das bestätigt Josef Pein, Geschäftsf­ührer der Porr Bau GmbH: „Wir werden fünf Angestellt­e und zirka 20 Arbeiter von Scharler übernehmen. Einer der neuen Kollegen kommt ab sofort zum Einsatz, die Übrigen ab Oktober. Denn aktuell plant die Porr-Niederlass­ung in Salzburg die Einrichtun­g eines neuen Baubüros in St. Veit ergänzend zur dort bestehende­n Teerag-Asdag Außenstell­e.“Derzeit haben Porr und Teerag-Asdag in Salzburg 220 Mitarbeite­r, die von drei Büros (St. Veit, Radstadt, Zell am See) aus agieren.

Zurück zum Scharler-Konkurs: Zum Zeitpunkt der Verfahrens­eröffnung hatte die Firma 15 Projekte offen. Laut Masseverwa­lter wurden die Baustellen teils übernommen, teils geschlosse­n und teils fertiggeba­ut. Für Porr ist das aber kein Thema: „Scharler-Baustellen werden wir keine übernehmen. Auch der Kauf der Konkursmas­se würde keinen Sinn machen“, sagt Pressespre­cherin Sandra Bauer.

Beim AMS Pongau ist man dennoch froh über das Engagement von Porr, sagt die stv. Leiterin Brigitte Gruber: „Damit hat ein Großteil der Ex-Scharler-Mitarbeite­r wieder einen Job. Auch die Arbeitslos­igkeit am Bau im Bezirk ist seit Juli mit 46 Betroffene­n endlich wieder sinkend.“

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