Facharztpraxen werden nicht nachbesetzt
Röntgenärzte soll es im Pinzgau nur mehr im Krankenhaus geben.
Im Pinzgau gibt es derzeit zwei Facharztpraxen für Radiologie. Beide Röntgenärzte gehen bis 2019 in Pension und die Gebietskrankenkasse (SGKK) will die Stellen in Zell am See und Saalfelden nicht nachbesetzen. Die Untersuchungen werden in Zukunft nur mehr in den Pinzgauer Spitälern angeboten. Das betrifft zum Beispiel die Mammographie.
Nach jahrelangen Diskussionen hat die Ärztekammer dem nun zähneknirschend zugestimmt. „Aber wir sind weiter zu 100 Prozent dagegen“, sagt Walter Arnberger, Obmann der niedergelassenen Ärzte bei der Salzburger Ärztekammer. Er befürchtet lange Wartezeiten für die Patienten. „Und Studien haben ergeben, dass die Untersuchungen in den Krankenhäusern der Allgemeinheit teurer kommen.“Zugestimmt habe man nur, weil die Krankenkasse im Gegenzug den Bestand der anderen Salzburger Radiologiepraxen für zehn Jahre garantiere, und um einen jahrelangen Rechtsstreit zu vermeiden. Bei einem solchen habe gedroht, dass es überhaupt keine Versorgung mehr im Pinzgau gebe. „Wir hoffen aber, dass noch Vernunft einkehrt und die Stellen doch noch nachbesetzt werden.“
Der Salzburger Neos-Sozialsprecher und Arzt Sebastian Hu- ber sagt: „Im Krankenhaus werden viele Untersuchungen gemacht, die im niedergelassenen Bereich kostengünstiger durchgeführt werden könnten. Ambulanzen verursachen zudem lange Wartezeiten, und die Verlierer sind die Patienten, die stundenlang warten müssen.“In niedergelassenen radiologischen Ordinationen gebe es in der Regel nur kurze Wartezeiten. Der niedergelassene Bereich sei zu stärken.
Der Direktor der Gebietskrankenkasse, Harald Seiss, sagt, man spreche immer von Synergien. „Da ist es die Frage, ob es einen Sinn hat, eine Radiologie im Spital und nebenbei eine Praxis zu haben. Klar ist aber, dass es für die Patienten keine Verschlechterung geben darf.“Man werde sich genau anschauen, ob die technische Ausstattung und das Personal in den Spitälern ausreichend sei, und wenn nötig nachrüsten.
„ Die Versorgung darf nicht schlechter werden.“