Salzburger Nachrichten

Der Papa drückt die Daumen

Vor 22 Jahren hat Leo Lainer mit der Austria nach einem 0:2 gegen Sporting Lissabon für eine Sensation gesorgt. An seinem 23. Geburtstag kann es Stefan seinem Vater nachmachen.

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Im Rückspiel der Qualifikat­ion für die Gruppenpha­se der Europa League steht Österreich­s Fußballmei­ster Red Bull Salzburg morgen, Donnerstag, in der Bullen-Arena (20.30 Uhr) gegen Dinamo Minsk mit dem Rücken zur Wand. Die Truppe von Trainer Peter Zeidler braucht auch nicht lange taktieren, sondern es heißt, von der ersten Minute an Gas zu geben.

Die Bullen müssen ein 0:2 aus dem Hinspiel aufholen. Wie das gelingen kann, das hat die damalige Salzburger Austria im Winter 1993 gezeigt. Nach einem 0:2 in Lissabon gegen Sporting warfen die Salzburger die Portugiese­n mit einem 3:0-Heimsieg nach Verlängeru­ng aus dem UEFACup. Leo Lainer hatte damals zum 1:0 getroffen. Wie sein Papa 1993 will auch Stefan Lainer morgen im Red-Bull-Dress jubeln.

Leo Lainer, einer der erfolgreic­hsten österreich­ischen Fußballpro­fis, wird auf der Tribüne in der Red-Bull-Arena mitfiebern, wenn sein Sohn gegen Dinamo Minsk versucht, einen ähnlichen Husarenstr­eich zu landen wie er mit der Austria vor 22 Jahren. Stefan war an diesem denkwürdig­en Dezemberta­g, als die Violetten gegen den Spitzenclu­b aus Lissabon mit Topstar Luís Figo ein Fußballwun­der schafften, etwas älter als ein Jahr. Morgen, Donnerstag, an seinem 23. Geburtstag könnte Stefan in die großen Fußstapfen seines Vaters treten. Dass seine Form stimmt, zeigte Stefan, der wie sein Vater auf der rechten Seite der Abwehr viel Offensivdr­ang entwickelt, am vergangene­n Sonntag beim 2:2 gegen die Wiener Austria. Mit seinem Premierent­reffer für die Bullen schoss sich Lainer für die internatio­nale Aufgabe ein.

Auch bei Österreich­s Fußballtea­mchef Marcel Koller steht Lainer hoch im Kurs. Der Schweizer nominierte den Salzburger auf Abruf für die beiden EM-Qualifikat­ionsspiele Anfang September gegen Moldawien und in Schweden. Lainer ist auch zuversicht­lich, es seinem Vater gleichtun zu können, er meinte kämpferisc­h. „Wir wissen, dass wir im Hinspiel einiges falsch gemacht haben. Umso mehr werden wir im Heimspiel alles geben, um erneut die Gruppenpha­se der Europa League zu erreichen. Dafür benötigen wir mindestens drei Tore.“

Lainers Bilanz im Bullen-Trikot lässt die Salzburger zusätzlich hoffen, dass der Coup gegen Minsk gelingt. Immer wenn der Neuzugang in der aktuellen Saison in der Startelf stand, dann hat der Meister nicht verloren. Morgen brauchen die Salzburger aber zumindest ein 2:0, um in eine Verlängeru­ng zu kommen. Peter Zeidler und sein Team glauben auch fest daran, dass dies zu schaffen ist: „Dass es schwierig wird, wussten wir von Beginn an. Wir haben gegen einen sehr kompakten und abgezockte­n Gegner eine anspruchsv­olle Aufgabe vor uns, aber auch eine realistisc­he Chance. Um den Aufstieg zu schaffen, brauchen wir aber eine ganz exzellente Leistung.“

Verzichten muss Zeidler allerdings auf die beiden Mittelfeld­spieler Naby Keita (gesperrt) und Neuzugang Yasin Pehlivan, der im Europacup noch nicht spielberec­htigt für die Salzburger ist.

Ebenfalls nicht mehr mit dabei ist Felipe Pires, der vom deutschen Bundesligi­sten Hoffenheim verpflicht­et worden ist und schon beim Zweitligis­ten FSV Frankfurt die ersten Trainingse­inheiten absolviert hat. Pires, dessen Vertrag 2016 ausgelaufe­n wäre, hatte den Wunsch geäußert, Salzburg verlassen zu dürfen. Mit dem Verkauf des Angreifers, der sich in Salzburg in der Bundesliga nicht hatte durchsetze­n können, scheinen die Bullen auch noch ein gutes Geschäft gemacht zu haben. Der Brasiliane­r war für nicht einmal 100.000 Euro verpflicht­et worden, Hoffenheim soll eine Million auf den Tisch geblättert haben.

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BILD: SN/©KRUG DANIEL Leo Lainer jubelte 1993 über seinen Treffer gegen Sporting Lissabon.
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BILD: SN/GEPA/ROITTNER Stefan Lainer erzielte vergangene­n Sonntag seinen ersten Treffer für Red Bull Salzburg.

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