Haslauer blickt aus seinem Bürofenster
Wie schön für Sie, verehrter Herr Landeshauptmann, dass Sie von Ihrem Bürofenster – wie auf dem Foto der SN vom 8. August 2015 zu erkennen ist – die im Lauf der Jahrhunderte gewachsenen und von keiner Behörde geschändeten Schönheiten unserer Stadt bewundern können.
Auch uns Bewohnern von Nonntal ist das Privileg erhalten geblieben, ein unzerstörtes Landschaftsbild in Verbindung mit Altsalzburger Architektur genießen zu dürfen. Wir würden Sie – Herr Landeshauptmann – mit Ihrer Stellvertreterin, die sich von einer zartgrünen Hoffnung zur giftgrünen Enttäuschung entwickelte, sowie den Kulturlandesrat einladen, die Augen über das letzte Grün des noch unverbauten Petersbrunnhofs mit seinen Bäumen und Wiesen schweifen zu lassen. Allerdings beginnen sich unsere Blicke einzutrüben. Dieses Ensemble soll auf brutale Weise dem Neubau des Hauses der Volkskultur geopfert werden, einem Klotz aus Beton, Glas und Holz, der das ehrwürdige Gefüge des geschützten Areals erschlägt. Unsere Einwände wurden mit dem Vermerk abgewimmelt, dass dieser Neubau dem Interesse der Öffentlichkeit dienlich sei. Wir hätten uns damit abzufinden, unser Pech sei eben, dass wir hier wohnen. Roma locuta, causa finita.
Die Tatsache, dass wir Nonntaler und zirka 1000 andere Bürger der Stadt, die eine Petition gegen diesen Bau unterschrieben haben, anscheinend nicht mehr der Öffentlichkeit zugerechnet werden, also ein unterprivilegiertes Dasein fristen müssen und uns widerspruchslos dem Gebot der Obrigkeit zu fügen haben, wird spätestens zu dem Zeitpunkt, da wir als Stimmvieh wieder gefragt sind, Konsequenzen zeigen. Dr. Wolfgang Fels
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