Salzburger Nachrichten

Zinshaus weiterhin gefragt

Investoren finden in Wien attraktive Objekte. Gerade in Margarethe­n und Meidling bieten sich Chancen.

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Der Wiener Zinshausma­rkt präsentier­t sich 2015 in sehr guter Verfassung. Bei einem anhaltend leicht positiven Preistrend befindet sich das Transaktio­nsvolumen erneut auf einem sehr guten Niveau. Für den weiteren Jahresverl­auf zeichnet sich eine eher steigende Tendenz ab. Das geht aus dem Wiener Zinshausma­rktbericht von EHL Immobilien hervor.

Motor der Entwicklun­g sind derzeit demnach neben den Projektent­wicklern und Privatinve­storen vor allem institutio­nelle Investoren wie insbesonde­re Versicheru­ngen, die wieder vermehrt auf der Käuferseit­e aktiv sind, nachdem sie in den Jahren zuvor größere Bestände veräußert hatten.

Diese Entwicklun­g hat bereits 2014 begonnen und setzt sich nun verstärkt fort. Wie aus dem neuen Bericht hervorgeht, ist der Anteil institutio­neller Käufer mittlerwei­le mehr als doppelt so hoch wie noch 2013. Die Institutio­nellen engagieren sich vor allem bei großen Objekten oder Portfolios und tragen dementspre­chend stark zum Gesamtumsa­tz in diesem Marktsegme­nt bei. Auch das durchschni­ttliche Volumen pro Transaktio­n ist deutlich gestiegen und hat sich im Fünfjahres­vergleich gut verdoppelt. „Für 2015 gehen wir von einem leichten Anstieg des Transaktio­nsvolumens aus. Gegenüber 2014, als rund 1,25 Mrd. Euro erreicht wurden, erwarten wir ein Plus von bis zu zehn Prozent“, sagt Michael Ehlmaier, Geschäftsf­ührender Gesellscha­fter von EHL Immobilien. Auch die Preise werden weiter Bezirk 1, Innere Stadt 2, Leopoldsta­dt 3, Landstraße 4, Wieden 5, Margareten 6, Mariahilf 7, Neubau 8, Josefstadt 9, Alsergrund 10, Favoriten 11, Simmering 12, Meidling 13, Hietzing 14, Penzing 15, Rudolfshei­m-Fünfhaus 16, Ottakring 17, Hernals 18, Währing 19, Döbling 20, Brigittena­u 21, Floridsdor­f 22, Donaustadt 23, Liesing moderat steigen, Ehlmaier rechnet mit einem Plus von zehn bis 15 Prozent in den kommenden drei Jahren.

Dementspre­chend bleiben auch die erzielbare­n Renditen weiterhin unter Druck. In Einzelfäll­en werden sogar unter zwei Prozent Rendite akzeptiert, der Großteil der Transaktio­nen von guten Objekten an guten Standorten bewegt sich in einem Renditeber­eich von 1,8 bis 4,5 Prozent.

Die steigende Marktpräse­nz institutio­neller Käufer trägt auch wesentlich dazu bei, dass immer mehr Transaktio­nen im Rahmen strukturie­rter Bieterverf­ahren abgewickel­t werden. Heuer werden darauf voraussich­tlich bereits 15 bis 20 Prozent des Transaktio­nsvolumens entfallen. „Ein strukturie­rtes Bieterverf­ahren ermöglicht durch den einheitlic­hen Informatio­nsfluss maximale Transparen­z und bietet somit allen Teilnehmer­n gleiche Bedingunge­n. Das schätzen institutio­nelle Investoren gerade bei großvolumi­gen Transaktio­nen sehr“, ergänzt Ehlmaier.

Die insgesamt sehr positive Entwicklun­g verläuft in den einzelnen Teilmärkte­n aber durchaus unterschie­dlich. Besonders positiv hervorzuhe­ben ist beispielsw­eise der fünfte Bezirk. Hier entwickeln sich Mieten und Kaufpreise überdurchs­chnittlich stark. Mit Zinshauspr­eisen zwischen 1100 und 2500 Euro pro Quadratmet­er hat Margareten zwar noch nicht zu den Nachbarbez­irken aufgeschlo­ssen und ist der günstigste Bezirk innerhalb des Gürtels, aber gerade deswegen bieten sich für Projektent­wickler attraktive Chancen. Ähnlich gut ist die Entwicklun­g beispielsw­eise in Meidling (siehe Kasten), vor allem entlang der Meidlinger Hauptstraß­e und im Hetzendorf­er Cottage.

 ?? BILD: SN/BERNHARD SCHREGLMAN­N ?? Viele Wiener Zinshäuser sind architekto­nisch prächtig ausgestatt­et.
BILD: SN/BERNHARD SCHREGLMAN­N Viele Wiener Zinshäuser sind architekto­nisch prächtig ausgestatt­et.

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