E Menschen markt integrieren“
Ende Flüchtlinge verkraften, sagen Experten. tiven wären teuer und brisant. Daten & Fakten Österreich kann keine Obergrenze festlegen
Pilotprojekt, bei dem über mehrere Wochen die bereits vorhandenen beruflichen Qualifikationen der Flüchtlinge eruiert werden. AMSChef Kopf sagt, laut Erfahrungen in Oberösterreich seien rund 20 Prozent der Flüchtlinge direkt auf dem Arbeitsmarkt einsetzbar, wenn sie Deutsch können, und 30 bis 40 Prozent seien nach einer Qualifizie- rung fit für einen Job. Sein Wunsch wäre, dass Asylbewerber, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Asylstatus bekommen, auch sofort arbeiten dürfen und nicht wie derzeit monatelang warten müssen, bis ihr Status feststeht.
Auch die Forscherin Biffl sagt, das Entscheidende, um in der Gesellschaft anzukommen, sei Arbeit. Es müsse verhindert werden, dass Flüchtlinge im Nichtstun verharr- ten. Das würde das Misstrauen der österreichischen Bevölkerung verschärfen. Biffl regt an, Flüchtlinge frühestmöglich auch dahingehend zu schulen, wie unser Gesundheitsund Sozialsystem funktioniere. „Diese Menschen wissen oft nicht, dass wir etwas dafür leisten, um eine Gesundheitsversorgung zu haben, und dass Jobs für uns kein Hobby sind.“Diese Dinge könnten durch entlohnte Gemeinwesenarbeit oder bei der Bewältigung des Alltags mit Unterstützung der einheimischen Bevölkerung vermittelt werden.
Einen Vergleich mit den Situationen nach dem Fall des Eisernen Vorhangs oder während des Kriegs im früheren Jugoslawien, als auch viele Menschen ins Land geströmt waren, hält Biffl für falsch. Österreich habe von der Ostöffnung wirtschaftlich profitiert, heute stagniere die Wirtschaft bestenfalls. Und die Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien hätten hier schon oft Freunde, Familie oder zumindest eine Gemeinschaft gehabt. Das sei ein wichtiger Anker gewesen. Den haben Syrer und Afghanen nicht.
Doch Flüchtlinge sind laut dem Arbeitsmarktexperten der Arbeiterkammer, Gernot Mitter, sehr arbeitswillig und klarerweise mobil. „Flüchtlinge sind sehr konzessionsbereit und gehen auch in Betriebe, die schlechter zahlen und wo viel gearbeitet werden muss.“Damit sei man aber wieder schnell beim kritischen Thema „die nehmen uns die Arbeit weg“.
Dekanin Biffl bestätigt, dass es anfänglich zu einer Verdrängung kommen werde, „aber die Wirtschaft kann durch die neuen Menschen im Land auch wachsen, weil Bedarf und Bedürfnisse entstehen.“