Das Team setzt ein Zeichen gegen Flüchtlingsleid
Was sich an den Grenzen Europas abspielt, lässt Marcel Kollers Elf nicht kalt. Heute wird es eine Schweigeminute geben.
Ein ganz neues Gefühl für Torhüter Robert Almer: Erstmals seit seinem Wechsel zu Austria Wien steht er heute, Samstag, gegen Moldawien im ÖFB-Tor. So viel Matchpraxis wie zuletzt hat er zuvor als ewiger Reservist in Cottbus und Hannover nie erhalten. „Das ist sicher positiv fürs Spiel“, sagt der 31-Jährige. Das kann auch auf dem Weg zu einer historischen Bestmarke hilfreich sein: Übersteht er die ersten 35 Minuten ohne Gegentor, übertrifft Almer den Rekord von Friedl Koncilia aus 1982/83, der damals 458 Pflichtspielminuten seinen Kasten sauber hielt. Öfter auf die Match-Uhr schaue er deshalb nicht: „Der Rekord ist für mich drittrangig.“
Nicht unberührt bleibt die österreichische Mannschaft von der aktuellen Flüchtlingsthematik. „Einige in unserem Team haben selbst Eltern, die einst aus ihrer Heimat flüchten mussten“, sagt Kapitän Christian Fuchs. Daher setzte das Nationalteam ein klares Zeichen und machte mit einem Transparent mit der Aufschrift „Respect Refugees“vor dem Ab- schlusstraining auf das Leid der Flüchtlinge aufmerksam. Beim Match selbst sind Botschaften politischen Inhalts von UEFA-Seite strikt untersagt. Vor dem Spiel wird es aber eine Schweigeminute im Gedenken an jene Menschen geben, für die ihre Flucht tödlich endete.