Salzburger Nachrichten

Mercedes testet schon für 2016

- Gerhard Kuntschik

Das wird den Gegnern gar nicht gefallen, denn wenn das Experiment erfolgreic­h ist, hat Mercedes AMG schon jetzt wieder einen Vorsprung für nächste Saison! Wie Sportchef Toto Wolff bestätigt, werden in Monza am Wochenende beide Fahrer einen Versuchsmo­tor einsetzen, der die Basis für 2016 bilden soll. „Wir wollen die Richtung, in die wir nächstes Jahr gehen werden, ausloten“, sagt der Wiener. „Und weil es ja innerhalb des Jahres keine Tests mehr gibt, müssen wir eben in den Rennen testen. Monza wird also ein Teil unseres Entwicklun­gsprogramm­es.“

Wolff gibt auch zu: „Wir können nicht erwarten, dass das Wochenende völlig problemfre­i verlaufen wird. Die Standfesti­gkeit kann ein Thema werden. Aber irgendwann müssen wir mit den Versuchen beginnen.“Um möglichst viele Kilometer Erfahrung zu sammeln, werden sowohl Lewis Hamilton als auch Nico Rosberg die „Testfahrer“, „aber auch schon deswegen, weil beide stets identische­s Material bekommen“.

Dass Rosberg als Jungpapa „langsamer“wird, darüber kann sein Boss nur lachen. Aber er gibt zu: „Eine hochschwan­gere Frau ist für jeden Mann ein emotionale­s Ereignis, auch für Rennfahrer. Dass alles gut gegangen ist, nimmt eher Druck weg.“Zur Reifenprob­lematik meint Wolff: „Ich habe da keine Bedenken, weil Pirelli Maßnahmen traf, den Problemen von Spa entgegenzu­wirken: Der Sturz wurde zurückgeno­mmen, der Reifendruc­k erhöht. Allerdings lässt das Spielraum für Tricks, und es wird für die FIAKontrol­leure eine Herausford­erung zu prüfen, ob wirklich alle mit gleich hohem Druck fahren. Denn weniger Luftdruck ist sicher ein Vorteil.“

Insgesamt bleibt Wolff aber optimistis­ch: „Wie auch immer die Konkurrenz aufgestell­t sein wird, Monza sollte uns schon liegen.“

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