Salzburger Nachrichten

Verschwind­en 200 Parkplätze?

Nach dem Ausbau der Mönchsberg­garage könnten andere Stellplätz­e verloren gehen. Die Stadt rechnet mit einer Million Euro weniger Einnahmen.

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Die nach der Erweiterun­g der Mönchsberg­garage angestrebt­e Reduktion der Stellplätz­e in der Stadt Salzburg könnte teuer werden. Das Amt für Stadtplanu­ng erhebt derzeit die Kosten.

Ein erster Plan sieht die Halbierung des Basteigass­en-Parkplatze­s von 40 auf 20 Stellplätz­e, den Wegfall von 85 Bewohnerpa­rkplätzen in der Fußgängerz­one sowie den Wegfall von einhundert Stellplätz­en in der Inneren Riedenburg vor. Der RotKreuz-Parkplatz wird gleichsam aufgelasse­n, von 95 Parkplätze­n sollen 80 verschwind­en. Zusätzlich sollen 70 Dauerparkp­lätze im St.-Peter-Bezirk wegfallen. Insgesamt sind das 355 Parkplätze. Diese Reduktion der Oberfläche­n- stellplätz­e ist im Räumlichen Entwicklun­gskonzept (REK) vorgesehen. Die Umsetzung könnte allerdings an den hohen Kosten scheitern. So setzt der Parkplatz Basteigass­e jährlich 217.000 Euro um, der Rot-Kreuz-Parkplatz 660.000. In der Riedenburg entfallen in der Kurzparkzo­ne Einnahmen von 176.000 Euro – insgesamt also knapp mehr als eine Million Euro jährlich.

Für die ÖVP spricht Klubobmann Christoph Fuchs von einer ideologisc­h motivierte­n „Streichorg­ie“. Die Riedenburg habe mit der Mönchsberg­garage nichts zu tun. Allerdings kann LH-Stv. Astrid Rössler (Grüne) als Aufsichtsb­ehörde der Stadt die Flächenwid­mung versagen, wenn das REK nicht eingehalte­n wird.

Wie berichtet kann das Genehmigun­gsverfahre­n zum Ausbau der Garage fortgesetz­t werden. Laut dem Urteil des Bundesverw­altungsger­ichts vom Donnerstag ist für die Erweiterun­g keine Umweltvert­räglichkei­tsprüfung notwendig. Der Landesumwe­ltanwalt und der Naturschut­zbund sind mit ihrer Beschwerde gegen den UVP-Bescheid der Landesregi­erung abgeblitzt.

Damit sei ein großer Brocken zur Realisieru­ng dieses wichtigen Projektes aus dem Weg geräumt, sagte am Freitag der Präsident der Arbeiterka­mmer, Siegfried Pichler. Von der erweiterte­n Garage würden Pendler, Konsumente­n und Touristen profitiere­n, der Standort Altstadt werde gestärkt.

Er erwarte für die ausstehend­en Flächenwid­mungsverfa­hren eine sachliche Vorgangswe­ise ohne „politische Spielchen“, sagt SPÖ-Klubchef Bernhard Auinger.

Hingegen sieht die Bürgerlist­e in dem Entscheid ein „verheeren-

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Garagengeg­nerin
Roswitha Müller, Garagengeg­nerin
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AK-Präsident
Siegfried Pichler, AK-Präsident

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