Sparsame Bergheimer träumen von der Spitze
Mit einem 5:0-Heimsieg gegen Aufsteiger Golling setzte die Hauptmann-Elf ein Ausrufezeichen und will im Titelkampf eine Rolle spielen.
Bergheim konnte in der sechsten Runde der Salzburger Liga das erste Mal so richtig jubeln: Die Flachgauer schossen Aufsteiger Golling 5:0 ab und haben nun nur noch vier Punkte Rückstand auf Tabellenführer Union Hallein. Ganz zufrieden ist Bergheim-Obmann Siegfried Vorderegger mit dem Saisonstart aber trotzdem nicht: „Wir haben in den ersten sechs Spielen vier Mal Unentschieden gespielt. Dabei waren wir drei Mal die klar bessere Mannschaft und haben uns nicht belohnt. Hätten wir unsere Chancen genützt, dann würden wir noch weiter vorn stehen.“
Großen Anteil am Kantersieg hatte ein Neuzugang: Michael Prötsch, der im Sommer aus Linz nach Salzburg zurückgekehrt war, erzielte gegen Golling gleich drei Treffer. Vor allem das zweite Tor war für die Bergheimer ganz wichtig. „Wir haben uns trotz vieler Chancen für das 2:0 lange Zeit gelassen. Ich hatte Angst, dass wir die Partie wieder aus der Hand geben“, erklärt Vorderegger, der im Sommer am Transfermarkt erneut ein goldenes Händchen bewiesen hat: Neben Prötsch spielen auch die Neuzu- gänge Jan Thuis, Bernhard Arbinger, Philipp Thaller und Elias Hatzer eine wichtige Rolle bei den Flachgauern. Und das alles trotz eines Minibudgets. „Wir sind finanziell sicher nicht Ligaspitze, sondern eher hinten anzusiedeln“, sagt Vorderegger, dessen Verein scheinbar andere Qualitäten hat. „Wir punkten mit dem Umfeld und dem Zusammenhalt in der Mannschaft. Unser Vorteil ist natürlich auch, dass bei den anderen Vereinen auch nicht mehr so viel Geld im Umlauf ist“, erklärte Vorderegger.
Das Konzept der Bergheimer scheint aufzugehen: Seit Jahren zaubern die Flachgauer immer wieder gute Kicker aus dem Hut und bereiten der Konkurrenz mit gezielter Transferpolitik Probleme. „Diese Saison haben wir einen sehr guten Kader und die Titelfavoriten sind nicht so stark wie erwartet. Wir können sicher im Spitzenfeld mitspielen“, ist Vorderegger zuversichtlich.
Mit einer kuriosen Situation muss derzeit Christopher Ruprecht umgehen: Der Mittelfeldspieler lotste Prötsch und Hatzer zum Verein und machte sich sein eigenes Leben schwer. Derzeit hat ihm Prötsch den Platz hinter den Spitzen weggeschnappt. „Ich bin mir aber sicher, dass er bald wieder einen Stammplatz haben wird“, sagt Vorderegger.
„ Die Titelfavoriten sind nicht stark wie erwartet. Ich traue meiner Truppe sicher einiges zu.“