Österreich hofft auf Iran als neuen Milliardenmarkt
Noch bevor die Sanktionen gefallen sind, werben Staaten und Unternehmen um Gunst und Aufträge der Mullahs.
Der Iran ist ein Land mit 80 Mill. Einwohnern und einer wegen der internationalen Sanktionen darniederliegenden Wirtschaft. Ein Aufschwung wird nur mithilfe internationaler Investoren zu bewerkstelligen sein, für die sich in dem riesigen Land große Geschäftschancen auftun, wenn die Sanktionen tatsächlich fallen sollten.
Von einer schrittweisen Öffnung des Irans möchten auch österreichische Unternehmen profitieren und sich ein Stück vom Milliardenkuchen sichern. Den größten Nachholbedarf gibt es in der Infrastruktur des Landes – allein im Erdöl- und Erdgasförderbereich wird der Investitionsbedarf auf 500 Mrd. Euro geschätzt. Viel zu tun gibt es aber auch auf Straßen- und Schienenwegen, im Bereich des Umweltschutzes oder der Wasserversorgung. Hier gebe es für Österreichs Unternehmen gute Möglichkeiten, ins Geschäft zu kommen, auch mithilfe von Garantien der Oesterreichischen Kontrollbank, sagte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner den SN. Neben Industriegütern könnten heimische Unternehmen auch mit Dienstleistungen und Know-how punkten, beispielsweise im Tourismus, betont Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl. Im ersten Halbjahr legten die Exporte in den Iran um fast ein Drittel auf 136 Mill. Euro zu, für das Gesamtjahr werden 280 bis 300 Mill. Euro erwartet.
Unter den Teilnehmern der Wirtschaftsdelegation beim Besuch von Bundespräsident Heinz Fischer in Teheran herrscht vorsichtiger Optimismus. Unternehmer, die den Iran schon lang kennen, sagen, man brauche einen langen Atem, der schnelle Gewinn sei im Iran nicht zu machen.