Ich schäme mich für Orbán
Luca Zomborácz betitelt ihre Post aus Ungarn „Ich schäme mich für mein Land“(SN, 7. 9.). Gerade sie ist durch ihren Hilfseinsatz in Südungarn Beweis dafür, dass die ungarische Bevölkerung – auch wenn sie selbst Angst hat vor Rassisten – mehrheitlich helfen will und auch hilft. Beschämend ist vielmehr das Vorgehen der ungarischen Regierung und in der Folge das der ungarischen Behörden. Aber die stehen nicht für Ungarn! Mit Stolz hingegen er
Schreiben Sie uns! füllt mich die riesige Welle der Hilfsbereitschaft durch ÖBB, Rotes Kreuz, Caritas u. a. Hilfsorganisationen, zahlreiche helfende Hände sowie durch die österreichische Regierung, die in dieser Notsituation der Menschlichkeit Vorrang gab und Gesetz Gesetz sein ließ. Der Zufall wollte es, dass ich am 5. 9. im Zug von Wien nach Salzburg saß und Zeuge einer herzlichen und wirklich berührenden Hilfsbereitschaft wurde. Schon einmal erlebte ich sie im Zug, als Ungarn Ende der 80er-Jahre den Eisernen Vorhang für DDR-Flüchtlinge öffnete und dadurch Tausende DDRStaatsbürger im Zug von Budapest über Österreich nach Deutschland in die so lang ersehnte Freiheit ganz unbürokratisch und kostenlos weiterfahren konnten. Auch meine Eltern wurden 1948 bzw. 1956 mit offenen Armen in Österreich empfangen. Und sie bekamen eine neue Chance. Österreich ist wirklich ein absolut lebenswertes Land. Orbán und seine Regierung werden sicher die Rechnung für dieses (und anderes) Vorgehen präsentiert bekommen, damit auch Ungarn wieder ein lebenswertes Land wird! Mag. Gabriela Rieder