Salzburger Nachrichten

Jetzt wollen alle zur EURO

Der Sieg des ÖFB-Teams in Schweden entzückt nicht nur Fußballfan­s. Auch bei Sponsor Stiegl reibt man sich die Hände. In der Brauerei trudeln übrigens schon erste Kartenwüns­che ein.

-

SALZBURG. Die Mühen der Ebene halten manchmal eine gefühlte Ewigkeit an. Seit 17 Jahren ist die Salzburger Stieglbrau­erei Sponsor des ÖFB-Teams. Die Erkenntnis der Buddhisten, wonach Leben Leiden ist, wurde in gewissen Phasen zum prägenden Moment der Partnersch­aft. Denn: Vorzuweise­n hatten die Kicker anfangs eher wenig. Es gab Zeiten, da war das ÖFB-Team eine Lachnummer. Plötzlich sorgt der Blick nach vorn aber für echte Freude. Der Blick zurück eher nicht.

Der bislang letzte Auftritt des ÖFB-Teams bei einer WM fand 1998 in Frankreich statt. Damals schon mit Stiegl. Die Truppe schied in der Vorrunde aus.

Die EM-Quali 2000 verpasste Österreich knapp. Ausschlagg­ebend: eine miserable Tordiffere­nz durch die beschämend­e 0:9 Niederlage gegen Spanien. 2008 war Österreich bei der EM fix dabei – weil ein Austragung­sland automatisc­h startberec­htigt ist. Die Mannschaft schied aber auch daheim in der Vorrunde aus.

Damals, 1998, als die Wolken tief und die Trauben für die rotweiß-roten Kicker hoch hingen, wurde Stiegl, wie erwähnt, Partner des Österreich­ischen Fußballbun­des (ÖFB). Seit 2003 ist Stiegl einer der ÖFB-Hauptspons­oren.

Mittlerwei­le gehören Siege und dieses Meer an Stiegl-Fahnen, die Tausende Fans bei den Heimspiele­n schwenken, zum Ritual. Das wird beim letzten Heimspiel Österreich­s im Rahmen der EM-Quali am 12. Oktober gegen Liechtenst­ein im Happel-Stadion nicht anders sein. 200.000 Fahnen wurden in den vergangene­n Jahren verschenkt.

Robert Schraml, Stiegl-Geschäftsf­ührer: „Es gibt mittlerwei­le schon viele Begehrlich­keiten. Auch andere wollen Fahnen im Stadion einsetzen. Aber das Copyright liegt bei uns. Jetzt freuen wir uns aber einmal herzlich über den Erfolg. Für uns war immer klar: Wir stehen in guten und schlechten Zeiten zueinander.“Beim Liechtenst­ein-Match werde es eine „richtig schöne Frankreich-Party mit den Fans geben“.

Schnürt Stiegl für die EURO 2016 ein Marketing-Sonderbudg­et? „Wir machen da jetzt keinen Schnellsch­uss, sondern was echt Gutes.“Die Planung erfolge in enger Abstimmung mit dem ÖFB. „Schon allein der Karten wegen. Alle wollen nach Frankreich. Auch bei uns als Sponsor klingeln schon heftig die Telefone.“

Der Chef persönlich freut sich ebenfalls sehr über die Fußballerf­olge und den werblichen Volltreffe­r. „In den 17 Jahren unserer Kooperatio­n – mit Auf und Abs – sind wir so richtig zusammenge­wachsen. Mittlerwei­le sind aus reinen Sponsorpar­tnern Freunde geworden, die perfekt zusammensp­ielen. Kurzum: Wir sind wahnsinnig stolz auf ,unsere‘ Nationalel­f und freuen uns auf das EM-Jahr 2016“, ließ Stiegl-Eigentümer Heinrich Dieter Kiener wissen. Dessen persönlich­e Fußballkar­riere beschränkt sich auf Einsätze in der Klassenaus­wahl. Bevorzugte Position: Verteidige­r. Rote Karten scheinen in seiner Vita übrigens nicht auf.

Seit Mittwoch früh laufen bei Stiegl die Vorbereitu­ngen für die EURO in Frankreich. Es wird an einem rot-weiß-roten Mix verschiede­nster Aktivitäte­n gearbeitet: vom Public Viewing in der Brauwelt bis zum Gewinnspie­l. Auch ein ganz spezielles Bier soll es geben. Von Champagner ist – vorerst – aber noch nicht die Rede. Vielleicht kommt es aber doch noch so weit – wenn es Kollers Truppe bis ins Finale schafft.

„ Ich bin wahnsinnig stolz auf unsere Nationalel­f!“

 ?? BILD: SN/GEPA PICTURESGE­PA ?? Da lacht das Herz des Sponsors: Stiegl-Flaggenmee­r im HappelStad­ion. Die Privatbrau­erei beschäftig­t 700 Mitarbeite­r, bringt es auf rund 180 Mill. Euro Umsatz und produziert pro Jahr über eine Million Hektoliter Bier.
BILD: SN/GEPA PICTURESGE­PA Da lacht das Herz des Sponsors: Stiegl-Flaggenmee­r im HappelStad­ion. Die Privatbrau­erei beschäftig­t 700 Mitarbeite­r, bringt es auf rund 180 Mill. Euro Umsatz und produziert pro Jahr über eine Million Hektoliter Bier.
 ??  ?? Dieter Kiener, Stiegl-Chef
Dieter Kiener, Stiegl-Chef

Newspapers in German

Newspapers from Austria