Vor der Vorstandskür steigt die Nervosität
Das letzte Hearing für den Vorstandsjob in der Salzburg AG findet erst morgen, Freitag, statt. Schon zuvor kursiert aber eine geheime Punkteliste.
Eine Frau und vier Männer: Sie stellen sich morgen, Freitag, dem Hearing für den Vorstandsposten in der Salzburg AG, der am 1. Jänner besetzt wird. Am Dienstag wollen die Eigentümer (Land und Stadt Salzburg sowie Energie AG Oberösterreich) die endgültige Entscheidung treffen – und den Nachfolger von August Hirschbichler präsentieren, der vorzeitig in Pension geht.
Je näher der Tag der Tage rückt, desto mehr steigt offenbar die Nervosität. In der Salzburg AG kursiert eine geheime Punktereihung der fünf Kandidaten. Auf dieser Liste rangiere Franz Kailbauer, Ex-EStAG-Vorstand und Ex-Vorstandsvorsitzender der Breitenfeld AG, auf dem ersten Platz, heißt es hinter den Kulissen. Auf dem zweiten Rang soll Horst Ebner (Vorstandssprecher der oekostrom AG) folgen. Ebner war viele Jahre für die Salzburg AG tätig – unter anderem als Geschäftsführer der MyElectric.
Glaubt man diesem Ranking, dann rangiert Gabriele Windisch (ehemals Rohöl-Aufsuchungs AG) auf dem dritten Rang. Michael Strebl, Chef der Salzburg Netz GmbH und einziger hausinterner Kandidat, schafft es demnach punktemäßig nur auf Rang vier.
„Der Auswahlprozess ist im Laufen“, betonte Aufsichtsrats- vorsitzender Christian Struber auf SN-Anfrage am Mittwoch. Die Punkteliste sei nur ein Zwischen- und kein Endergebnis. Die Entscheidung falle in der Aufsichtsratssitzung am Dienstag.
Bgm. Heinz Schaden (SPÖ): „Ich habe nie ein Hehl daraus gemacht, dass ich eine Besetzung aus dem Unternehmen bevorzugen würde. Grundsätzlich geht es aber darum, ein sauberes Auswahlverfahren durchzuführen. Sollte es stimmen, dass schon vor dem Hearing alles fix ist, wäre die Suche durch einen Personalberater eine Farce.“Schaden argwöhnt, dass dahinter „Parteipolitik“stehen könnte.