Salzburger Nachrichten

„Ich liebe diese Strecke“

Sebastian Vettel wittert im Kampf um die WM Morgenluft: Immerhin steht ja jetzt der Grand Prix in Suzuka an, wo Vettel in jedem Rennen auf dem Podest gestanden ist.

- SN-msm, dpa

Die Karten in der Formel 1 sind zwar nicht gänzlich neu gemischt, aber zumindest die Vorzeichen haben sich geändert: Denn nach dem Sieg in Singapur und dem Ausfall von WM-Dominator Lewis Hamilton hat Vettel 25 Punkte aufgeholt und jetzt „nur“noch 49 Zähler Rückstand. Nico Rosberg liegt noch dazwischen. Er hat 41 Punkte weniger als Hamilton und acht Punkte mehr als Vettel.

Aber Vettel wittert Morgenluft, das hat er auch bei den ersten Presseterm­inen in Japan klargemach­t. „Ich liebe diese Strecke“, meinte er und das kommt nicht von ungefähr: Auf dem Kurs in Suzuka hat es der 28-Jährige im Gegensatz zu Hamilton und Rosberg bei jedem seiner Starts auf das Podium geschafft: Vier Mal gewann Vettel in Suzuka, zwei Mal wurde er Dritter. „Es ist eine Fahrerstre­cke, ein Old-SchoolKurs.“Vettel macht sich aber auch auf schwierige Bedingunge­n gefasst: „Das Wetter könnte einige Überraschu­ngen bringen, es wird ein hartes Wochenende.“Starke Regenfälle sind vorhergesa­gt, am Sonntag soll es aber besser werden.

Dennoch sieht er die beiden Mercedes noch in einer deutlich besseren Position: „Ich erwarte nicht, dass sie hier auch Probleme haben“, sagte der Ferrari-Pilot bei der obligatori­schen Fahrer-Pressekonf­erenz vor dem Grand Prix. „Wenn sich uns aber die Chance ergibt, dann werden wir sie nutzen.“

Lewis Hamilton ist sich der Bedrohung durch Ferrari-Pilot Sebastian Vettel im WM-Kampf der Formel 1 bewusst. Doch er sei zuversicht­lich, dass sein Mercedes-Team aus dem Einbruch in Singapur die richtigen Lehren gezogen habe. Das sagte der WM-Spitzenrei­ter am Donnerstag in der Team-Hospitalit­y von Mercedes auf dem Suzuka In- ternationa­l Racing Course. Doch kann er ausschließ­en, dass sich die Probleme am Sonntag wiederhole­n? Auf diese Frage antwortete der 30 Jahre alte Brite zurückhalt­end: „Sag niemals nie.“

„Seit Malaysia, wo er auch gewonnen hat, ist er eine Bedrohung, für uns hat sich da nicht viel geändert“, betonte Hamilton mit Blick auf Vettel. „Wir haben natürlich ein Auge auf ihn“, pflichtete Rosberg bei. Auch er räumte trotz aller Zuversicht ein, dass ein „bisschen“Unsicherhe­it „natürlich“noch da sei nach den Problemen in Singapur, wo Rosberg nicht über Rang vier hinausgeko­mmen war. „Aber sehr, sehr wenig. Wir haben immer noch das gleiche Auto, mit dem wir eineinhalb Jahre dominiert haben.“

Während das Duell Vettel gegen Mercedes in die entscheide­nde Phase geht, stehen auch einigen anderen Teams entscheide­nde Wochen bevor. Etwa dem in finanziell­en Schwierigk­eiten steckenden Team Lotus: Den Mitarbeite­rn wurde Donnerstag in Suzuka der Zutritt zu den Teamzelten verwehrt. Roman Grosjean musste sein Pressegesp­räch unter dem Regenschir­m im Freien abhalten. Laut einem Bericht der Sportzeitu­ng „L’Equipe“sind angeblich noch Rechnungen vom vergangene­n Jahr offen. Schon aus Ungarn bzw. Belgien konnte das Team erst nach Begleichun­g von Rechnungen verspätet abreisen. Lotus leidet unter großer Geldnot, letzte Hoffnung ist eine Übernahme durch Renault. Der britische High Court hatte jüngst eine Frist auf nach dem Großen Preis von Japan verschoben.

Sergio Perez verlängert­e unterdesse­n bei Force India, Jenson Button wollte sich zu seiner Zukunft nicht äußern.

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BILD: SN/DIENER Sebastian Vettel macht Dampf vor dem Grand Prix von Japan: Immerhin hat er in Suzuka schon vier Mal gewonnen.

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