Salzburger Nachrichten

Die Golflegend­e begeistert alle

Bernhard Langer ist nach 40 Jahren populär wie in seiner besten Zeit.

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Der größte Applaus brandete auf, da hatte er noch keinen Schlag absolviert. „From Germany, Bernhard Langer“, tönte es aus dem Lautsprech­er. Dabei hätte es gar keiner Vorstellun­g bedurft. Der Name Langer steht für deutsche Golfgeschi­chte. Auch wenn er mit 58 Jahren in seiner 40.(!) Profisaiso­n bei den größten Turnieren nicht mehr um den Sieg mitspielt, so ist er wohl noch vor den vier weiteren Majorsiege­rn beim Porsche European Open in Bad Griesbach (Bayern) das Zugpferd schlechthi­n.

„Er ist einer der größten Namen im Golf, eine riesige Persönlich­keit. Und wenn man ihn hier erlebt, dann weiß man auch, warum“, sagt Carl-Uwe Steeb, Deutschlan­d-Geschäftsf­ührer des Veranstalt­ers 4sports. Entspannt bereitet sich Langer auf seinen ersten Abschlag vor. Das Klicken der Dutzenden auf ihn gerichtete­n Fotoappara­te ist er gewohnt. Unruhe macht ihm nichts aus. Im Gegenteil, Langer bittet selbstiron­isch die Zuschauer noch ein wenig mehr Sicherheit­sabstand zu nehmen: „So sicher bin ich mir nicht, das wird knapp.“

Dabei müsste er sich gerade auf „seinem Kurs“sicher fühlen. Die bayerische Golflegend­e hat den Platz designt, sein Fußball-Pendant dem „Beckenbaue­r Golf Kurs“den Namen gegeben. 98 Profiturni­ere hat der zweifache Masters-Sieger gewonnen. „100 wären schön“, sagt er. Auf der Champions Tour der über 50-Jährigen dominiert „Mister Konstanz“seit Jahren ähnlich wie der FC Bayern in der Bundesliga.

Sechs Mal hat Langer mit Europa den Ryder Cup gewonnen, den Mannschaft­svergleich mit den USA daher mit auf ein neues Level gehoben. Im Vergleich ist Bad Griesbach eine kleine Bühne. Ex-Tennis-Weltklasse­spieler Steeb unterstrei­cht aber die Bedeutung des Events: „Wir erreichen 360 Millionen TV- Haushalte in 60 Ländern. Da gibt es in Bayern abgesehen vom BMW Open (Golf) und dem Fußball nichts Vergleichb­ares. Und wir haben noch große Visionen.“

Langer (5 unter Par) und Bernd Wiesberger duellierte­n sich am ersten Tag auf höchstem Niveau. Der Österreich­er spielte sieben unter Par und nahm damit vorerst sogar die Führung ein. „Das war vielleicht meine beste Startrunde überhaupt“, jubelte Wiesberger, der über seinem prominente­n Flight-Partner sagte: „Bernhard ist einer der Entspannte­sten auf der Tour.“Wen wundert es nach 40 Jahren.

Die Chance auf den Cut wahrte mit einer Par-Runde der Salzburger Bernard Neumayer.

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Bernd Brückler: im April mit Salzburg Meister (r.), heute beim KAC (l.)
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BILD: SN/GEPA/PRANTER Beim Heimturnie­r im Blickpunkt: Bernhard Langer.

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