Salzburger Nachrichten

Ein Kontrast macht sich überflüssi­g

In der Fernsehrei­he „Blochin“haben alle Dreck am Stecken.

- Pierre A. Wallnöfer Siehe Interview mit Jürgen Vogel und Sendezeite­n auf dieser Seite.

Ein Schuss schneidet durch den Vorspann und schon fetzt der Serienfünf­teiler „Blochin“auf mindestens ebenso vielen Handlungse­benen los. Gut und Böse verschmelz­en in diesem Genre neuerdings in jeder Beziehung. Jürgen Vogel als Blochin und Thomas Heinze als sein Chef bei der Berliner Mordkommis­sion stehen als Typen für harten Kontrast, lösen gleichzeit­ig aber die Trennung zwischen Gut und Böse auf. Blochin wird von seiner Vergangenh­eit als Ermittler in der Drogenszen­e der deutschen Metropole eingeholt, die keine andere Sprache als Gewalt kennt. Wer sich freilich von „Blochin“atemberaub­ende Spannung nach Zuschnitt der skandinavi­schen Reihekrimi­s erhofft, wird ernüchtert. Menschlich­e Abgründe und Brutalität sind keine Gütesiegel eines Krimis, sondern höchstens unvermeidl­iches Beiwerk. Mit einer zweiten Staffel ist zu rechnen, und es wird ein Rachefeldz­ug sein. Also „nur“Gut und Böse.

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