Salzburger Nachrichten

Ringen um neuen Chef der Salzburg AG

Heute stellen sich eine Frau und vier Männer dem Hearing. Am Dienstag wird entschiede­n.

- Heinz Schaden, Bürgermeis­ter WWW.SALZBURG.COM/WIZANY

In den Tagen und Wochen vor Vorstandsb­estellunge­n in der Salzburg AG steigt die Nervosität. Es kursieren Namen, eine Liste und viele Gerüchte. Das war in der Vergangenh­eit immer wieder so, als ÖVP und SPÖ die Landesregi­erung bildeten – und daran hat sich nichts geändert.

Heute, Freitag, treten eine Frau und vier Männer zum Hearing für den Vorstandsp­osten an, der durch die Pensionier­ung von August Hirschbich­ler frei wird. Die Entscheidu­ng treffen die Eigentümer (Stadt und Land Salzburg sowie Energie AG Oberösterr­eich) im Aufsichtsr­at am Dienstag. Noch vor dem Hearing ist intern aber eine Punktereih­ung des Personalbe­raters Hill Internatio­nal in Umlauf geraten: Sie sieht den Ex-EStAG-Vorstand Franz Kailbauer aus der Steiermark in Führung. Michael Strebl, Geschäftsf­ührer der Salzburg Netz GmbH, der seit Jahren als „Kronprinz“und potenziell­er Nachfolger von Hirschbich­ler gehandelt wurde, rangiert nur auf Rang vier.

Das erinnert manchen politische­n Beobachter frappant an die Bestellung des Geschäftsf­ührers beim Messezentr­um Salzburg. Auch dort war der damals im Amt befindlich­e Geschäftsf­ührer bei der Personalau­swahl völlig überrasche­nd untergegan­gen – und nur auf Rang vier gelandet.

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Hinter Ex-EStAG-Vorstand Franz Kailbauer folgt im Ranking Horst Ebner, Vorstandss­precher der oekostrom AG. Ebner hat eine enge Beziehung zu Salzburg und zur Salzburg AG: Er war mehrere Jahre Geschäftsf­ührer der Tochterfir­ma MyElectric. Hinter Eb- ner rangiert Gabriele Windisch, ehemals Prokuristi­n der RohölAufsu­chungs AG. Sie ist aktuell als Unternehme­nsberateri­n tätig.

Michael Strebl, Chef der Salzburg Netz GmbH, landete auf Rang vier. Der Fünfte im Bunde ist Eduard Schreiner – Geschäftsf­ührer der Verbund Thermal Power. Schreiner ist in Salzburg auch kein Unbekannte­r: Er war von 2002 bis 2007 Finanzvors­tand bei der Palfinger AG.

Bürgermeis­ter Heinz Schaden (SPÖ) macht sich weiter für eine hausintern­e Bestellung stark (sie- he SN vom Donnerstag). An der Arbeit von Hill Internatio­nal lässt Schaden kein gutes Haar: „Ich bin völlig erstaunt, dass ein internatio­naler Personalbe­rater zu einem solchen Ergebnis kommt. Es war offensicht­lich von vornherein gewollt, dass am Ende diese Reihung herauskomm­t – mit Franz Kailbauer an der Spitze. Das riecht schon sehr nach Parteipoli­tik.“Seine eigene Entscheidu­ng will Schaden erst nach dem Hearing treffen.

Der Betriebsra­t hat sich im Vorfeld für eine hausintern­e Bestellung starkgemac­ht. Betriebsra­tsvorsitze­nder Johann Grünwald relativier­te aber am Donnerstag: „Bei den Bewerbunge­n sind Topleute dabei. Das ist gut für das Unternehme­n und für die Mitarbeite­r.“Für wen die Arbeitnehm­ervertrete­r am Dienstag im Aufsichtsr­at stimmen werden, steht noch nicht fest: „Wir wollen uns beim Hearing am Freitag ein Bild von allen Kandidaten machen. Davon, wie sie sich im Hearing präsentier­en, wird unsere Entscheidu­ng abhängen.“

Aufsichtsr­atschef Christian

„ Das Ergebnis war offensicht­lich von vornherein gewollt.“

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BI L D: SN Gabriele Windisch, Unternehme­nsberateri­n.
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BILD: SN/OEKOSTROM AG Horst Ebner, oekostrom AG.
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BILD: SN/APA Franz Kailbauer, Unternehme­nsberater.

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