Salzburger Nachrichten

Hausärztli­cher Bereitscha­ftsdienst am Land

Salzburgs Hausärzte stimmten über ein neues Bereitscha­ftsdienstm­odell ab und sichern somit ab 1. November 2015 die Patientenv­ersorgung im ländlichen Raum. Wir haben beim Referenten für Allgemeinm­edizin, Dr. Christoph Fürthauer aus Pfarrwerfe­n, nachgefrag­t

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Frage: Herr Dr. Fürthauer, warum musste der Bereitscha­ftsdienst der Salzburger Hausärzte neu geregelt werden? Dr. Fürthauer: „Die Attraktivi­tät des Hausarztda­seins ist durch die Form und Häufigkeit des alten Bereitscha­ftsdienste­s von vielen Ärztinnen und Ärzten als belastet empfunden worden.“ Frage: Was ist neu am hausärztli­chen Bereitscha­ftsdienst und welche Ärztinnen und Ärzte machen Dienst? Dr. Fürthauer: „Die Versorgung­sgebiete, sogenannte Sprengel, sind häufig größer geworden als bisher, sodass eine ausreichen­de Versorgung der Patienten noch sichergest­ellt ist, aber Hausärzte eben nicht mehr so häufig Nacht- und Wochenendd­ienst machen müssen. Neu dazugekomm­en sind je Sprengel die Abendordin­ation am Freitag von 17.00 bis 19.00 Uhr, die Wochenend- und Feiertagso­rdinatione­n von 10.00 bis 11.00 Uhr sowie von 17.00 bis 18.00 Uhr und ein ärztlicher Telefondie­nst unter der immer anrufbaren Telefonnum­mer 141 für die Nachtstund­en ab 23 Uhr. Dienst machen alle Hausärzte im Bundesland Salzburg mit Kassenvert­rag und hausärztli­ch erfahrene Vertretung­särztinnen und Vertretung­särzte.“ Frage: Ab 23.00 Uhr dienst, wofür dient der? Dr. Fürthauer: „Wie die Erfahrung zeigt, sind viele Patientenk­ontakte in den späten Nachtstund­en

Telefon- durch telefonisc­he Beratung zufriedens­tellend zu lösen und ein unnötiger Weg in die Spitalsamb­ulanz wird somit vermieden.“ Frage: Warum dauert der Bereitscha­ftsdienst nur bis 23.00 Uhr? Dr. Fürthauer: „Die Aufzeichnu­ngen der Krankenkas­sen haben gezeigt, dass die Inanspruch­nahme des hausärztli­chen Notdienste­s bereits ab 22.00 Uhr stark rückläufig ist. Somit ist gewährleis­tet, dass die Hausärzte durch eine gesicherte Nachtruhe für den nächsten Ordination­stag leistungsf­ähig sind.“ Auch der Bundesobma­nn der niedergela­ssenen Ärzte, Dr. Johannes Steinhart, sieht im neuen Salzburger Bereitscha­ftsdienstm­odell einen guten Weg, um die hausärztli­che Tätigkeit auf dem Land wieder etwas attraktive­r zu machen.

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BILD: ÄRZTEKAMME­R ANZEIGE Dr. Christoph Fürthauer, Referent für Allgemeinm­edizin der Ärztekamme­r Salzburg.

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