Red Bull hat ersten Baubescheid für Umbau des Kasernenareals
Seit Monaten baut der Getränkekonzern zwei Blöcke in Elsbethen um – aber nur innen. Jetzt gibt es die erste Baubewilligung. Die Landeskonservatorin erzählt, was im Detail saniert wird. „Es ist eine sehr sanfte Sanierung“
2012 hat Red Bull die Rainerkaserne gekauft – um dort die Firmenzentrale und die Medienagenden zu bündeln. Den Anfang beim Umbau machte man bei den Blöcken vier und fünf. Das sind ehemalige Mannschaftsquartiere des Heeres, die zu Büros werden sollen. Die Blöcke stehen ebenso wie knapp die Hälfte aller Gebäude auf dem Areal unter Denkmalschutz.
Diese Woche folgte ein weiterer Meilenstein: Am Mittwoch war die erste Bauverhandlung. Sie verlief sehr positiv, wie BullBau-Geschäftsführer Christian Schluder, Projektleiter des Umbaus, sagt: „Es gibt jetzt eine Baubewilligung für beide Blöcke.“Damit dürfe Red Bull die beiden Häuser ab sofort auch außen umbauen, sagt Bürgermeister Franz Tiefenbacher (ÖVP): „Es geht hauptsächlich um Renovierun- gen. Sie dürfen auch die Fassade neu streichen. Laut Bewilligung dürfen in Block vier künftig maximal 261 und in Block fünf 217 Leute arbeiten.“
Ob und wie schnell in der Kaserne tatsächlich bis zu 1800 Jobs entstehen, wie Schluder 2014 bei einer Gemeindeversammlung angekündigt hat, lässt er offen. Schluder: „Aber dass schon jetzt im Oktober 120 Mitarbeiter einziehen, stimmt nicht.“
Bevor größere Umbauten starten, muss der Konzern eine Umwidmung erwirken. Diese hat Schluder bereits beantragt. Bedingung der Gemeinde dafür ist ein Raumordnungsvertrag. Denn im Gegenzug zur Umwidmung will Elsbethen im nordwestlichen Zipfel des 17,8 Hektar großen Areals einen achtgruppigen Kindergarten sowie 20 geförderte Mietwohnungen bauen. Wird Red Bull den dazu nötigen Grund an die Gemeinde verkaufen oder nur ein Baurecht einräumen? Schluder: „Das ist in Verhandlung. Für beide Projekte werden wohl 6000 bis 8000 Quadratmeter nötig sein.“
Mit dem Bauzustand der ab 1938/39 errichteten ehemaligen Wehrmachtskaserne ist Schluder sehr zufrieden: „Die Substanz ist hervorragend. Das Mauerwerk ist besser als jedes Gebäude, das heutzutage errichtet wird.“Was ist mit den derzeit 17 ehemaligen Offizierswohnungen auf dem Areal, die noch vermietet sind? Müssen die Mieter ausziehen? Schluder beruhigt: „Bestehende Verträge werden eingehalten.“
Eva Hody ist vom Projekt angetan: „Bauherr wie auch Architekt verstehen es gut, mit dem Baubestand umzugehen, und sehen, wo eine Erneuerung von Oberflächen und Ausstattungen nötig ist. Red Bull restauriert alle Kastenfenster und sie überlegen sogar, die bestehenden Isolierglasfenster rückzubauen.“Das sei sehr teuer. Hody erzählt von der Bauverhandlung am Mittwoch: „Die Raumaufteilung bleibt, wie sie ist. Im Quertrakt zwischen den Blöcken werden aber ein Aufzug, ein Fluchtstiegenhaus und ein Technikschacht eingebaut.“Ihr Resümee: „Es ist eine sehr sanfte Sanierung und keine Großbaustelle. Es gibt schon erste Musterbüros, die fertig sind.“
„ Mauern sind besser als jedes Haus, das heute errichtet wird.“