Salzburger Nachrichten

Internatio­nale FBI-Tagung in Salzburg

314 Führungskr­äfte aus 35 Ländern diskutiere­n über spektakulä­re Kriminalfä­lle.

- HAM

Die Entführung von Natascha Kampusch, der Fall Fritzl oder das Flüchtling­sdrama im Burgenland mit 71 Toten stehen ebenso auf der Tagesordnu­ng wie der Terrorangr­iff auf die Satirezeit­schrift „Charlie Hebdo“in Paris und die Hintergrün­de der Einvernahm­e des irakischen Diktators Saddam Hussein. Bis Mittwoch findet im Pitter Event Center in der Stadt Salzburg das Vernetzung­s- und Fortbildun­gstreffen von Absolvente­n der FBI-Akademie statt. 314 Teilnehmer­innen und Teilnehmer aus 35 Ländern sind zu Gast.

Sie setzen sich mit aktuellen Phänomenen auseinande­r – wie Langzeiten­tführungen, moderner Sklaverei, aber auch Terrorismu­sbekämpfun­g. Auf der Tagung tauschen sie sich zudem über die ein- gesetzten Methoden aus und diskutiere­n anhand spektakulä­rer Fälle über die grenzübers­chreitende Zusammenar­beit. Wie auch anhand des Falles jener 71 Flüchtling­e, die Ende August tot in einem Kühllastwa­gen im Burgenland entdeckt worden waren. Franz Lang, Leiter des österreich­ischen Bundeskrim­inalamts (BK), sagte, nur durch diese Zusammenar­beit sei es möglich gewesen, innerhalb von 36 Stunden sieben Verdächtig­e in vier Ländern auszuforsc­hen und festzunehm­en. Lang verweist auch auf die „Operation Mozart“– die bisher größte Polizeiakt­ion in Europa gegen Internetkr­iminelle, die in Salzburg ihren Ausgang fand. An den Ermittlung­en beteiligte­n sich Beamte in Belgien, Finnland, England und Norwegen. Die Spur der Täter führte auch in die Ostukraine, wo sich auch heimische Ermittler an der Festnahme mehrerer Verdächtig­er beteiligte­n. Zum Ziel der Tagung sagte Lang: „Wir müssen europaweit und weltweit auf demselben Standard bleiben.“

Karl Heinz Wochermayr von der Salzburger Landespoli­zeidirekti­on wurde vor fünf Jahren bei der Konferenz in Zypern zum Präsidente­n des European Chapter der FBI NAA (National Academy Associates) gewählt. Damit verpflicht­eten sich die österreich­ischen Absolvente­n dazu, die Konferenz hierzuland­e auszuricht­en.

Die FBI NAA gilt als größtes internatio­nales polizeilic­hes Führungskr­äfte-Netzwerk mit rund 17.000 Mitglieder­n in mehr als 150 Staaten. Seit 1985 haben auf Einladung des FBI 50 heimische Polizisten die Ausbildung in Quantico im US-Bundesstaa­t Virginia absolviert. Derzeit nimmt ein Beamter aus Österreich an dem Kurs teil.

 ??  ?? Weltbekann­t: das FBI.
Weltbekann­t: das FBI.

Newspapers in German

Newspapers from Austria