Mehr Agrarexporte trotz Sanktionen
Österreichische Lebensmittel sind gefragt, besonders Energydrinks.
Österreichs Agrarexporte sind im ersten Halbjahr um 2,9 Prozent auf 4,98 Mrd. Euro gestiegen. Rund 2,9 Mrd. Euro davon gingen als verarbeitete Lebensmittel ins Ausland, ein Plus von 6,4 Prozent, wobei vor allem die Exporte in die USA und hier in erster Linie von Energydrinks zunahmen. Die Importe stiegen im ersten Halbjahr um 1,4 Prozent auf 5,35 Mrd. Euro.
Limonaden und Energydrinks sind wertmäßig mittlerweile die größte Export-Warengruppe und in den ersten sechs Monaten um fast ein Viertel auf 842 Mill. Euro geklettert. Die USA sind hinter Deutsch- land und vor Italien nun das zweitwichtigste Exportland für Lebensmittel. „Italien hat sich in den letzten Jahren als schwieriger Markt herausgestellt“, sagte AMA-Marketing-Geschäftsführer Michael Blass. Die wirtschaftlichen Probleme des Landes hätten zu Kaufkrafteinbußen geführt. Bei den Agrarexporten insgesamt ist Italien aber immer noch der zweitwichtigste Abnehmer hinter Deutschland. Rückläufig waren im ersten Halbjahr indes die Exporte von Würsten sowie Fleisch – eine Folge der russischen Sanktionen gegen EU-Lebensmittel, die indirekt auf Österreich durchschla- gen. Zwar hat die heimische Fleischindustrie keine großen Mengen nach Russland geliefert, allerdings nimmt nun Deutschland weniger ab, weil die deutschen Exporte stocken. „Alle versuchen, auf den europäischen Märkten unterzukommen“, sagte die Geschäftsführerin des Fachverbands der Lebensmittelindustrie in der Wirtschaftskammer, Katharina Koßdorff, am Montag. Entsprechend groß sei der Konkurrenzdruck und entsprechend tief das Preisniveau.
Gut 60 Prozent der heimischen Agrarwaren, Lebensmittel und Getränke gehen ins Ausland.