Neumarkt: Amtsleiter suspendiert
Stadtrat erhebt Vorwürfe gegen Amtsleiter, Ortschef stellt ihn dienstfrei.
Knalleffekt in Neumarkt: Am Freitag wurde Amtsleiter Peter Reifberger (52) überraschend dienstfrei gestellt. Das E-Mail von Bgm. Adi Rieger (ÖVP) erreichte Reifberger im Urlaub – als er gerade seinen Flug nach Berlin eingecheckt hatte, wo er am Marathon teilnehmen wollte. Weil ihm aufgetragen wurde, sich zur Verfügung zu halten, stornierte Reifberger den Flug.
Hintergrund für den Schritt des Bürgermeisters ist ein siebenseitiges Schreiben von FPÖ-Stadtrat Michael Langhofer. Dieser ist Vorsitzender des Bauausschusses und im Zivilberuf Rechtsanwalt. Er hat das Papier am 14. September an den Ortschef übergeben. Rieger: „Im Schreiben werden Dienstpflichtverletzungen in den Raum gestellt. Aufgrund des Vertragsbedienstetenrechts muss ich da rasch reagieren. Wir werden die Vorwürfe bei einer internen Revision klären. Das wird ein externer Jurist machen.“Am Mittwoch, bei einer nicht öffentlichen Sitzung, werde er den Mitgliedern des Stadtrats Weiteres berichten, sagt Rieger. Nachsatz: „Die Vorwürfe klingen sehr plausibel und sind nachvollziehbar. Daher habe ich reagieren müssen. Sonst wäre es Amtsmissbrauch.“
Reifberger selbst wurde vom Bürgermeister über das Wochenende im Ungewissen gelassen und erhielt erst Montagmittag das Schreiben ausgehändigt. Reifberger: „Das Schreiben enthält rund 20 Vorwürfe von Langhofer, dass ich ihn als Ausschussvorsitzenden falsch informiert und den Bürgermeister hintergangen hätte. Es geht um die Zeit von April bis November 2014. Für mich ist das an den Haaren herbeigezogen. Es sind viele Halbund Unwahrheiten enthalten.“
Er werde die Punkte prüfen und sie noch vor der Sitzung am Mittwoch mit dem Bürgermeister besprechen. Reifberger sagt, dass er seit einem Streit mit Langhofer im November 2014, Hintergrund war ein mutmaßlicher Schwarzbau, den Kontakt mit diesem auf das Mindeste beschränkt habe: „Aber seither führt er einen Feldzug gegen mich.“
„ Ich musste reagieren. Sonst wäre es Amtsmissbrauch.“