Was wurde aus Salzburgs Trainern?
Der ehemalige Salzburg-Trainer erlebt beim Gastspiel im Fußballtempel des FC Barcelona seinen vorläufigen Karrierehöhepunkt.
Roger Schmidt trifft mit Bayer Leverkusen heute auf den FC Barcelona. Für den ehemaligen Red-Bull-Erfolgscoach erfüllt sich damit ein Traum.
LEVERKUSEN. Werder Bremen wurde in der vergangenen Runde der deutschen Fußball-Bundesliga keine Luft zum Atmen gelassen. Beim 3:0 spielte Bayer Leverkusen wieder einmal ein derart extremes Pressing, wie es im Land des Weltmeisters nur wenige Teams zeigen können. Die Truppe von Ex-SalzburgTrainer Roger Schmidt (48) verteidigte fast perfekt nach vorn und überzeugte in der Umschaltbewegung. Man kann gespannt sein, ob Leverkusen auch heute, Dienstag, den Schmidt-Stil beibehalten kann. Gegner in der zweiten Runde der Champions League ist im Camp Nou niemand Geringerer als der FC Barcelona, der Titelverteidiger in der Königsklasse. Und die Spanier sind auch ohne ihren verletzten Topstar Lionel Messi in Barcelona kaum zu bezwingen.
Das Engagement bei Red Bull Salzburg von 2012 bis 2014 ist zum Glücksfall für Roger Schmidt geworden. In der österreichischen Liga konnte der Deutsche seine Vorstellungen von einem attraktiven Fußball umsetzen und verfeinern. „Es gelang uns, dieses Spiel permanent durchziehen, weil in der Liga nicht gleich jeder Fehler bestraft wurde“, meinte Schmidt rückblickend und wurde auch zum Glücksfall für Leverkusen.
Auch beim Werksclub griff das System Schmidt. Und heute steht der ehemalige Salzburger Meistermacher vor dem vorläufigen Höhe- punkt seiner Trainerkarriere. Er wird es genießen, wenn er im imposanten Fußballtempel Camp Nou in den spanischen Abendhimmel blicken kann. Und er wird ähnlich denken wie Kevin Kampl, der ebenfalls über Red Bull Salzburg den Sprung in die große Fußballwelt geschafft hat und Schmidt nach Leverkusen folgte. Der Blondschopf wirkte vor der großen Aufgabe richtig aufgeregt: „Von so einem Spiel träumt jeder kleine Junge. Aber wir sind sicher nicht hier in Spanien, um uns mit einer 0:2-Niederlage zufriedenzugeben.“
Auch in Barcelona wollen die Leverkusener ihrem Stil treu bleiben. „Wir müssen versuchen, kompakt zu stehen und gegen den Ball ein gutes Pressing aufzuziehen. Dann werden wir auch zu unseren Chan- cen kommen“, betonte Kampl. Stellt sich nur die Frage, ob es Barcelona auch zulässt.
Geht es nach dem „Fußballkaiser“Franz Beckenbauer, dann sind die Chancen der Schmidt-Truppe nach dem Ausfall von Lionel Messi klar gestiegen. Beckenbauer hatte kürzlich erklärt: „Messi macht den Unterschied aus. Ohne ihn wäre der FC Barcelona nur eine durchschnittliche Mannschaft. Mit ihm sind sie Weltklasse.“Und wie beurteilt Schmidt den Ausfall des weltbesten Fußballers? „Ich finde es schade, dass er nicht spielt. Nicht nur, weil es sich gut anhört“, sagte Schmidt. „Wenn der beste Spieler der Welt nicht auf dem Platz steht, scheint es ein Vorteil zu sein. Ob das so ist, wird man sehen.“
Nachteil ist es sicher keiner.