Salzburger Nachrichten

Ein Rekordsomm­er für die Hüttenwirt­e

Das schöne Wetter brachte den 235 Hütten des Alpenverei­ns einen satten Gästezuwac­hs. Aber die Erhaltung von Hütten und Wegen wird schwierige­r.

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SEE. Erstmals seit 122 Jahren organisier­t heuer die Sektion Zell am See des Österreich­ischen Alpenverei­ns (ÖAV) die Jahreshaup­tversammlu­ng. Dabei berichtete ÖAV-Präsident Andreas Ermacora am Freitag über einen sehr guten Sommer für die 235 ÖAV-Hütten, von denen 35 in Salzburg liegen. „Die Wirte berichten von durchschni­ttlich 15 Prozent mehr Tages- und Übernachtu­ngsgästen“, sagte Ermacora. Ob es der beste Sommer aller Zeiten sei, wisse man erst am Ende des Jahres, wenn die endgülti- ge Bilanz vorliege. Die meisten Hütten haben noch offen.

Auch diese Erfolgsbil­anz reiche aber nicht für die Erhaltung der Hütten, sagte Peter Kapelari, Leiter der Abteilung Hütten und Wege beim ÖAV. Der Verein investiert jedes Jahr rund zehn Millionen Euro in die Erhaltung von Hütten und Wegen. Der Großteil des Geldes kommt aus Mitgliedsb­eiträgen. Der ÖAV hat fast 500.000 Mitglieder. Seine Hütten- und Wegewarte leisten im Jahr 200.000 ehrenamtli­che Arbeitsstu­nden. „Ohne sie würde das wanderbare Österreich nur im Tal stattfinde­n“, sagte Erma- cora. Vor allem, weil die Erhaltung immer schwierige­r werde. Es gebe immer mehr Auflagen, wegen zunehmende­n Steinschla­gs müssten Wege verlegt werden, und die Vollkaskom­entalität führe bei Unfällen zu Prozessen gegen die Wegerhalte­r.

Vehement werde sich der ÖAV für die Wegefreihe­it einsetzen. In den letzten Tagen gab es Aufregung, weil die Bundesfors­te angeblich von den Gemeinden im Salzkammer­gut Gebühren für Wanderwege auf ihrem Grund verlangen wollen. Laut Ermacora und einer Bundesfors­te-Sprecherin ist das Thema aber vom Tisch.

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BILD: SN/ÖAV Die beliebte Peter-Wiechentha­ler-Hütte im Steinernen Meer bei Saalfelden.

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