Salzburger Nachrichten

Also sprach Sebastian Kurz

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Die Flüchtling­skrise, die Europa in Atem hält, war Mittwochab­end Thema Nummer eins beim Salzburger Industrie- und Zukunftsfo­rum von SN, Industriel­lenvereini­gung und Oberbank im Hangar-7. Außenminis­ter Sebastian Kurz fand klare Worte. „Die Staaten haben übernommen, was früher die Schlepper gemacht haben. Der Zustrom wird nicht von allein abnehmen. Mehr und mehr machen sich auf den Weg. Die Herkunftsl­änder sind vielfältig, nur 20 Prozent der Flüchtling­e kommen aus Syrien.“ „Wir müssen wegkommen von einer Politik der Sprechblas­en, in denen von Solidaritä­t und Offenheit die Rede ist. 20 von 28 EU-Staaten wollen keine faire Verteilung. Sie sagen: ,Ihr habt die Flüchtling­e eingeladen und euch dafür feiern lassen.’ Wir sind jetzt am Limit. Wir müssen den Zustrom stoppen.“ „Die EU will sich beim Grenzschut­z nicht die Hände schmutzig machen, sie verhandelt lieber mit der Türkei. Wir dürfen nicht so feig sein, weil wir es nicht selbst machen wollen. Ich will nicht, dass die EU abhängig ist von der Türkei.“ „Großbritan­nien ist ein Gegengewic­ht zum Bürokratis­ierungswah­n der EU. Für das Referendum dort wird entscheide­nd sein, wie die Sozialleis­tungen für Zuwanderer geregelt werden. Die Niederlass­ungsfreihe­it besteht zum Arbeiten und heißt nicht, dass man sich das beste Sozialsyst­em aussuchen kann.“ „Wir überweisen jährlich 150 Mill. Euro Familienbe­ihilfe ins Ausland. Ein rumänische­s Kind, dessen Vater in Österreich ohnehin mehr verdient als in Rumänien, bekommt auch noch mehr Beihilfe. Das ist eine Marktverze­rrung.“

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