Exportservicestelle für die Landwirtschaft fix
In den nächsten Wochen richtet die Bundesregierung bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) eine Servicestelle ein, die heimische Bauern und Lebensmittelverarbeiter bei landwirtschaftlichen Exporten unterstützen soll. Hintergrund dafür sind die in vielen Ländern außerhalb der EU oft besonders komplizierten Regeln und Hygienevorschriften für den Import von Lebensmitteln. „Die neue Stelle soll ab Jänner funktionieren“, sagte Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter am Rande eines offiziellen Besuches in Japan. Er habe sich mit Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser über das Projekt geeinigt. Das Landwirtschaftsministerium werde auch Geld und Personal dafür bereitstellen. Insgesamt sollen bis zu zehn Personen in der Exportservicestelle tätig sein.
Zwei Beispiele dafür, welche Probleme sich beim Lebensmittelexport auftun, hatte Rupprechter auch in Japan bei Terminen mit insgesamt fünf Ministern anzusprechen: Japan erlaubt seit der BSE-Krise keinen Import von Rindfleisch aus Österreich und – etwa wegen der Angst vor Einschleppung von Feuerbrand – auch nicht von Äpfeln. Von Gesundheitsminister Yasuhisa Shiozaki erhielt Rupprechter die Zusage, dass Österreichs Antrag schneller behandelt wird. Seit 2012 sieht die internationale Veterinärbehörde Österreich auf der niedrigsten Risikostufe. Jetzt hoffen die heimischen Agrarier, dass die BSE-Sperre bis Jahresende fällt. Bauernbundpräsident Jakob Auer sagte, es gehe zwar nicht um große Mengen, aber „jedes Ventil, das aufgeht, erleichtert das Ganze“.
2014 exportierte Österreich landwirtschaftliche Erzeugnisse um rund 92 Mill. Euro nach Japan – nicht einmal ein Prozent der gesamten heimischen Lebensmittelexporte von rund zehn Mrd. Euro. Größter Posten war Schweinefleisch (51 Mill. Euro), Fruchtsäfte machten 13 Mill. Euro aus. Importiert wurden japanische Lebensmittel um nur rund sechs Mill. Euro.