Die Reise ist für Janko noch nicht zu Ende
Mit 32 Jahren ist der Stürmer treffsicher wie eh und je. Eine Fortsetzung der Teamkarriere knüpft er an bestimmte Bedingungen.
ALICANTE. Er ist Österreichs „Mr. 50 Prozent“im Nationalteam. Marc Janko traf in seinen bisher 50 Länderspielen 25 Mal. Eine solche Torquote haben hierzulande nicht einmal die Stürmerlegenden Hans Krankl oder Toni Polster geschafft. Nur in absoluten Zahlen liegen die beiden Altmeister noch deutlich voran. Polster mit 44 bzw. Krankl mit 34 Länderspieltoren noch einzuholen wäre ein Ansporn für Janko zur Fortsetzung der Nationalteamkarriere.
In Alicante, wo sich der 32-Jährige mit dem Team auf das Testspiel gegen die Schweiz vorbereitet, ließ Marc Janko offen, ob er das ÖFB-Trikot auch nach der EURO 2016 noch tragen wird: „Momentan ist das aber noch nicht so ein Thema. Es wird alles zu seiner Zeit entschieden.“Körperlich traut sich der Goalgetter noch einige Jahre zu. „In der Türkei habe ich ja zwei Jahre mehr oder weniger Urlaub gehabt“, erinnerte Janko an seine Zeit bei Trabzonspor. „Vielleicht habe ich da- durch nicht so viele Verschleißerscheinungen und kann die Jahre hinten an die Karriere anhängen.“
Eine große Rolle bei seiner Entscheidung wird Marcel Koller spielen. Der Schweizer hielt an Janko fest, obwohl er monatelang keine Spiele bestritt und als er später anstrengende Anreisen aus Australien auf sich nahm. „Es hat schon auch damit zu tun, ob der Teamchef weitermacht“, ließ Janko durchblicken. Nach dem Geburtstagsständchen zu seinem 55er meinte Koller mit einem Schmunzeln: „Da wird der Druck jetzt von anderer Seite erhöht. Es wäre schade, wenn er nicht weitermachen würde.“
Immerhin gehört Janko bereits jetzt zu Österreichs zehn besten Teamtorschützen in der Geschichte. „Jemals so weit zu kommen habe ich mir nie träumen lassen“, sagt der Ex-Salzburger. „Aber ich bin hoffentlich noch nicht am Ende meiner Reise.“
Zumal der Stürmer beinahe wie ein guter Wein mit dem Alter noch zu reifen scheint. Sieben Tore für Österreich in der Qualifikation, darunter der unglaubliche Fallrückzieher zum 1:0 gegen Russland. Dazu gelangen ihm bisher zehn Treffer in elf Ligaspielen für den Schweizer Spitzenreiter FC Basel – es läuft für ihn wie schon lange nicht. Wohl unerreicht bleiben die 39 Tore für Red Bull Salzburg 2008/09: „Die waren schon auch etwas Besonderes“, denkt er gerne zurück. „In der Kombination aus Club und Team kann man aber vielleicht von meinem besten Jahr sprechen.“