Ein ominöser Vertrag macht weiter die Runde
Es gibt wieder neue Vorwürfe gegen den ehemaligen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach.
Ein Papier aus dem Keller der DFB-Zentrale in Frankfurt sorgt weiter für große Aufregung im deutschen Fußball. Wusste der zurückgetretene Wolfgang Niersbach doch deutlich früher von einem schmutzigen Deal?
Wolfgang Niersbach gerät durch das brisante Beckenbauer-Papier weiter ins Zwielicht. Drei Tage nach dem Rücktritt von DFB-Boss Niersbach berichteten „Der Spiegel“und die „Süddeutsche Zeitung“, dass Niersbach schon länger von dem Vertragsentwurf zwischen dem damaligen OK-Chef Franz Beckenbauer und FIFA-Spitzenfunktionär Jack Warner gewusst haben soll. Seine frühere Aussage, wonach es „keinen Stimmenkauf“vor WM-Vergabe gegeben hat, tätigte er möglicherweise wider besseres Wissen.
Erstmals gerät auch DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock in die Kritik. Neben Niersbach soll Sandrock von dessen Stellvertreter Stefan Hans über das Papier informiert worden sein, schrieb die SZ. Der Verband wollte sich wegen der laufenden Ermittlungen nicht äußern.
Der Vertragsentwurf von 2000, vier Tage vor der WM-Vergabe, hatte dem damaligen, inzwischen wegen Korruption gesperrten FIFAWahlmann Warner aus Trinidad und Tobago Vorteile garantiert. Es ist unklar, ob dies umgesetzt wurde. Das Schreiben soll von Hans im Archiv des Verbandes im Keller entdeckt worden sein, nachdem die Recherchen nach der dubiosen des an die FIFA begonnen hatten.
Hans hat nach Angaben der SZ in einem Brief den Mitgliedern des DFB-Präsidiums mitgeteilt, dass er damals Niersbach und Sandrock unverzüglich telefonisch von seinem Fund in Kenntnis gesetzt habe – und zwar vor der missratenen Pressekonferenz Niersbachs am 22. Oktober. Damals konnte der DFBPräsident 6,7Millionen-Euro-Zahlung DFB viele Fragen nicht beantworten, sagte: „Bei der WM-Vergabe 2006 ist alles mit rechten Dingen zugegangen. Es hat keine schwarzen Kassen gegeben, keinen Stimmenkauf gegeben.“
Den Inhalt des nun aufgetauchten brisanten Schreibens hatte zuletzt DFB-Interimspräsident Rainer Koch bestätigt. Unterschrieben hat den Vertragsentwurf laut DFB-Darstellung Beckenbauer, den Entwurf soll der einstige OK-Vizepräsident Fedor Radmann paraphiert haben. Nach Angaben des „Spiegel“hat Niersbach seine Präsidiumskollegen über das Dokument nicht informiert. Beckenbauer äußert sich weiter nicht öffentlich zu dem brisanten Papier.