Russland will das System ändern Spannung vor dem Urteil über Konsequenzen aus der Dopingaffäre.
Angesichts eines drohenden Olympiaausschlusses russischer Leichtathleten hat der russische Sportminister Witali Mutko wirksamere Schritte im Anti-Doping-Kampf angekündigt. „Wir sind bereit, öffentlich und freiwillig zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen. Falls nötig, ändern wir das System“, sagte er am Freitag in Moskau.
Eine Kommission der Welt-AntiDoping-Agentur WADA wirft Russland in einem mehr als 300-seitigen Report ein Doping- und Korruptionssystem vor. Sie schlägt den Ausschluss Russlands aus dem Leichtathletik-Weltverband IAAF vor. „Russischen Athleten sollte nicht mehr erlaubt werden, auf der großen Bühne zu starten. Denn das, was jetzt herausgekommen ist, verletzt die Rechte aller sauberen Athleten“, hatte Travis Tygart, Chef der US-amerikanischen Anti-DopingAgentur gesagt.
Moskau weist die Vorwürfe zurück, räumt aber Versäumnisse ein. Der IAAF wollte Freitagabend über einen vorläufigen Ausschluss des russischen Verbands beraten.
Mutko sagte in Moskau, er hoffe auf ein „nachvollziehbares“Urteil. Einige Vorwürfe seien „absurd“. Der Vertraute von Präsident Wladimir Putin warnte vor einer „Kollektivstrafe“gegen russische Sportler. „Unschuldige Athleten müssen geschützt werden“, forderte er.
Das Nationale Olympische Komitee (NOK) Russlands und das Internationale Olympische Komitee (IOC) kündigten eine baldige gemeinsame Erklärung an, wie Mutko mitteilte. Details nannte er nicht. Russlands NOK-Chef Alexander Schukow hatte am Donnerstag in Lausanne mit dem IOC-Vorsitzenden Thomas Bach beraten.
Nach den massiven Dopingvorwürfen hatte sich Russlands Präsident Wladimir Putin gegen eine mögliche „Kollektivstrafe“gegen Leichtathleten des Landes gewehrt. „Sportler, die nie etwas mit Doping zu tun hatten, sollten nicht die Verantwortung übernehmen müssen für andere, die die Regeln verletzten“, hatte er am Mittwoch vor Sportfunktionären in der Olympiastadt Sotschi erklärt.